Der kaukasische Kreidekreis Zusammenfassung

 
„Der kaukasische Kreidekreis“ ist ein Theaterstück von Bertolt Brecht, das 1948 zum ersten Mal aufgeführt wurde. Das Stück besteht aus fünf Akten und ist als Parabel aufgebaut, in der ein Musiker ein Stück über ein Kind aufführt, dass zum Streitobjekt von zwei Frauen wird.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs streiten zwei Kolchosen darum, wie ein nahegelegenes Tal genutzt werden soll – entweder für die Viehzucht oder für den Obstanbau
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. Als der Rechtsstreit zugunsten des Obstbauern entschieden wird, hält dieser ein Fest ab, bei dem auch ein Musiker auftritt. Dieser erzählt in einem kleinen Theaterstück eine Geschichte aus Grusinien.

In dem Land führten die Fürsten Krieg gegen ihren Großfürst und stürzten ihn schließlich. Alle Anhänger des Großfürsten sollen daraufhin hingerichtet werden. Während der Gouverneur Abaschwili von den neuen Herrschern abgeführt und getötet wird, flieht seine Luxus-verwöhnte Frau Natalie aus dem Land und lässt dabei den gemeinsamen Sohn Michel zurück.

Der Junge wird von der Magd Grusche in Obhut genommen, die mit ihm in die Berge flieht, um Michel vor den Schergen der neuen Herrscher zu verstecken. Grusche kommt bei ihrem Bruder unter, dessen Frau allerdings skeptisch ist, warum die Magd mit dem Kind umherzieht.

Obwohl sie bereits mit dem Soldaten Simon verlobt ist, heiratet Grusche den Bauer Jussup, der scheinbar dem Tode nahe im Bett verweilen muss. Durch die Hochzeit erhält Grusche die notwendigen Dokumente, um Michel als ihren Sohn ausgeben zu können.

Nach Beendigung des Krieges steht Jussup, der überhaupt nicht krank war, sondern nur simulierte, wieder auf und pocht auf die Ehe mit Grusche, die lieber zu ihrem Verlobten zurückkehren würde. Wegen Michel bleibt sie aber bei ihrem Mann.

Doch plötzlich tauchen Reiter auf, die den Jungen mitnehmen, da die leibliche Mutter, nach dem Erbe ihres verstorbenen Mannes gierend, Ansprüche an den Sohn erhoben hat. Grusche will das aber nicht zulassen, da sie Michel von ganzem Herzen liebt.

Es kommt zum Rechtsstreit vor dem Dorfschreiber Azdak. Dieser entscheidet, dass das Kind in die Mitte eines Kreidekreises gesetzt werden soll und beide Frauen müssten versuchen, Michel aus dem Kreis zu ziehen. Nach Azdaks Meinung würde die wirkliche Mutter die Kraft besitzen, das Kind zu sich zu ziehen.

Doch als Natalie an Michel zerrt, lässt Grusche dessen Arm aus los, um ihm keine Schmerzen zuzufügen. Azdak entscheidet, dass Grusche sich damit als rechtmäßige Mutter bewiesen hat, weil ihr das Wohl des Kindes wichtiger als ihre eigenen Interessen war. Daraufhin wird die geldgierige Natalie aus dem Dorf vertrieben und Grusche von Jussup geschieden, sodass sie zusammen mit Simon und Michel eine Familie gründen kann.

Aus dem Theaterstück erkennen die Kolchosen, dass sich die Moral des Stücks auch auf ihre Situation anwenden lässt und der Viehhirte sieht ein, dass das Tal demjenigen zugesprochen werden sollte, der das Tal pflegt und kultiviert, statt es von Tieren zertreten und kaputt fressen zu lassen.

„Der kaukasische Kreidekreis“ wurde von Bertolt Brecht als ein sogenanntes „episches Theaterstück“ geschrieben. Anders als bei einem normalen Drama oder einer Epik sollen nicht nur eine Geschichte vermittelt werden.

Stattdessen soll das Theaterstück die Zuschauer zum Andenken anregen und sie für eine übergeordnete Thematik sensibilisieren.

Im Fall vom „Der kaukasische Kreidekreis“ ist diese Thematik der Streit zweier Fraktionen über die gleiche Sache. Wie häufig in seinen Werken benutzt Brecht das Stilmittel der Parabel, um in diesem Fall anzudeuten, dass es auch im normalen Leben bei Streitigkeiten immer zwei Seiten gibt, über die man nachdenken muss, bevor ein Urteil beschlossen werden kann.

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