Zusammenfassung des 30 jährigen Kriegs

 
Die Burg von Prag, der einstige Sitz des böhmischen Königs wird am 23. Mai 1618 zum Schauplatz des sogenannten Prager Fenstersturzes
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. Hierbei werden der Statthalter des Königs sowie sein Sekretär kurzerhand aus dem Fenster geworfen.

Bei diesem Anschlag mit weitreichenden Folgen entlädt sich die gesamte angestaute Wut über die andauernden Einschränkungen bei der Religionsfreiheit, sowie deren Unterdrückung durch die katholischen Machtinhaber.

Dank eines Misthaufens ist den königlichen Beamten nichts passiert. Doch für das gesamte Europa wird es zum blutigsten und längsten Krieg aus deutscher Sicht kommen.

Wie ist es genau zu diesem Krieg gekommen?

Zu der Zeit um 1618 herrscht im Großen und Ganzen Frieden im gesamten römischen Reich. Allerdings herrschen zu jener Zeit genügend Konflikte in Europa. Diese Konflikte bedrohen sehr stark den Frieden im römischen Reich.

Die Vormacht Dänemarks wird immer stärker vom Königreich Schweden bedroht. Außerdem stehen sich die Katholiken und die Protestanten seit der Reformation im Jahr 1517 wieder in einem Konflikt gegenüber.

Im ersten Moment wird der Frieden durch den sogenannten Religionsfrieden sichergestellt und wird auch von diversen Fürsten zunächst angenommen. Als aber eine zweite Generation am Ende des 16. Jahrhunderts an die Macht gelangt, wird wieder jede Konfession sehr streng angesehen und ein neuer Konflikt entsteht.

Es entsteht eine neue Dynamik und der alte noch herrschende Frieden kommt immer mehr ins Wanken. Schließlich kommt es Anfang des 17. Jahrhunderts zu neuen und heftigen Ausschreitungen. Im Frühjahr des Jahres 1618 eskalieren die Ausschreitungen zwischen den Protestanten und den Katholiken in Böhmen. Zu der Zeit ist Böhmen zu ca. 90% protestantisch und die adeligen möchte die unbeliebte katholische Herrschaft loswerden.

Im sogenannten Majestätsbrief ist die Religionsfreiheit für alle Protestanten gesichert. Allerdings macht die habsburgische Landesherrschaft diesen Vorgang rückgängig und dies ist der letztendliche entzündliche Funkenschlag der schließlich den Krieg auslöst.

Alle adeligen erniedrigen den böhmischen König und somit den habsburgischen Kaiser Ferdinand II., als sie seinen Statthalter und seinen Sekretär einfach aus einem Fenster schmeißen. Für den Kaiser bedeutet es einen enormen Verlust Böhmen zu verlieren.

Dem Kaiser bleibt nichts anderes übrig, als zu versuchen den Aufstand in Böhmen zu niederzuschlagen. Natürlich kann der Kaiser das nicht alleine, er braucht finanzielle Unterstützung, da er sonst keinen Krieg führen kann. Dazu werden alle eroberten Gebiete mit hohen Abgaben belegt. Bei der Schlacht am sogenannten weißen Berg erobert Ferdinand II. mit Hilfe der Spanier und dem bayrischen Herzog Maximilian Böhmen zurück.

Das Ergebnis der brutalen Finanzierungsmethode ist unendliches Leid der Bürger. Die deutsche Bevölkerungszahl geht um ca. ein ganzes Drittel zurück. Erst im 18. Jahrhundert hat sich die Bevölkerungszahl in Deutschland wieder auf den Stand vom Jahr 1618 eingependelt.

Durch den Krieg verödet Deutschland in verschiedenen Regionen und eine bäuerliche Bevölkerung ist so gut wie ausgestorben. Ganz schlimm ist der Zustand in den Regionen, durch die die Soldaten ziehen. Hierzu gehören zum Beispiel Norddeutschland, Niedersachsen, das heutige Gebiet Hessens und Bayern sowie Mitteldeutschland. Verschont bleiben nur Österreich und Hamburg.

Im Jahre 1648 wurden schliesslich die Niederlande frei von Spanien und im selben Jahr wurde von den europäischen Mächten der "Westfälischer Friede" in Münster beschlossen, durch welchen ein Gleichgewicht geschaffen wurde und zahlreiche Länder neu verteilt wurden. Als Gewinner sind letztendlich die Fürsten, sowie Frankreich und Schweden anzusehen. Dagegen musste, abgesehen von Bürgern, der Habsburger Kaiser und das Deutsche Reich Abstriche machen.

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