Zusammenfassung der Literaturepoche Vormärz (1825–1848)

 
Als Vormärz wird eine Periode in der Geschichte Deutschlands vor der Märzrevolution von 1848 in den Staaten des Deutschen Bundes bezeichnet. Der Beginn der Periode ist nicht genau definiert
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Einige setzen den Ausgangspunkt direkt nach dem Sturz Napoleons und der Gründung des Deutschen Bundes im Jahr 1815. Andere, typischerweise diejenigen, die den Vormärz als Periode des politischen Aufstands betonen, setzen den Beginn auf die Französische Julirevolution von 1830.

International als das Zeitalter von Metternich bekannt, ist der Vormärz innerhalb Deutschlands durch die Dominanz Österreichs und Preußens innerhalb des Deutschen Bundes geprägt. Sowohl Österreich als auch Preußen gründeten im Inland repressive absolutistische Polizeistaaten und setzten andere deutsche Staaten unter Druck, dasselbe zu tun.

Diese autoritären Regime praktizierten Zensur und Massenüberwachung in beispiellosem Ausmaß als Reaktion auf Forderungen nach selbst gemäßigten reformistischen Forderungen nach Liberalismus, konstitutioneller Monarchie und deutscher Vereinigung sowie radikaleren, revolutionären Forderungen nach Republikanismus und allgemeinem Wahlrecht.

Kulturell bzw. literarisch wird diese Zeit als Zeit der Biedermeier bezeichnet. Als solches gilt es als Abschluss der Romantik.

Hintergrund



Nach Napoleons endgültiger Niederlage in der Schlacht von Waterloo setzten die europäischen Mächte unter der Führung des österreichischen Staatskanzlers Prinz Klemens von Metternich und des britischen Außenministers Lord Castlereagh den Konservativen Orden um und machten damit die Errungenschaften der amerikanischen und französischen Revolution mit dem Ziel, der Wiederherstellung des vorrevolutionären Machtgleichgewichts.

Gegen die nationalistischen und liberalen Tendenzen des deutschen Bürgertums, die während der Napoleonischen Kriege aufgestiegen waren, wurde der Deutsche Bund als Nachfolger des zerstörten Heiligen Römischen Reiches gegründet; ebenfalls kein Nationalstaat, sondern ein loser Zusammenschluss der deutschen Fürsten, die sich einig waren die Unterdrückung solcher politischer Aktivitäten ihrer Untertanen – ein Plan, der letztendlich scheiterte.

Nach der „französischen Zeit“ in großen deutschen Territorien einschließlich des Rheinlandes, der Umsetzung des napoleonischen Kodex und der preußischen Reformen konnte die Bewegung hin zu einer Verfassung und einem parlamentarischen System verzögert, aber nicht rückgängig gemacht werden.

Demonstrationen wurden immer sichtbarer und lauter. Nachdem sie um 1815 eine der ersten nationalen Urburschenschaften gegründet hatten, demonstrierten die Jenaer Studenten bei den Wartburgfestspielen offen und forderten einen gesamtdeutschen Nationalstaat auf der Grundlage einer liberalen Verfassung.

Als die Ermordung von August von Kotzebue durch den Studentenaktivisten Karl Ludwig Sand 1819 einen geeigneten Vorwand schuf, reagierte die Bundesversammlung auf den wachsenden Einfluss der Burschenschaften mit Karlsbader Beschlüssen, die die Presse zensierten, die wissenschaftliche Erforschung des Liberalismus einschränkten und die öffentliche Diskussion über Ideen wie nationale Einheit und breiteres Wahlrecht.

Obwohl viele Aktivisten wie Ernst Moritz Arndt, Hoffmann von Fallersleben, Hans Ferdinand Massmann, Georg Büchner, Fritz Reuter, Friedrich Ludwig Jahn, Carl Theodor Welcker und Friedrich Gottlieb Welcker verhaftet oder ins Privatleben zurückgezogen wurden, erlebten liberale Ideale in der französischen Julirevolution einen Wiederaufstieg von 1830, gefolgt von Aufständen in der preußischen Hauptstadt Berlin und in den deutschen Bundesländern Sachsen, Hannover, Hessen und Braunschweig.

Im selben Jahr, als der Novemberaufstand in Kongresspolen scheiterte und die Auswanderung vieler polnischer Aufständischer begann, wuchs die deutsche Unterstützung für den Liberalismus in der Bevölkerung; beim Hambacher Fest 1832, einem Höhepunkt der nationalen, liberalen und demokratischen Bewegung, wurden die Nationalfarben Deutschlands und die polnische Flagge gemeinsam gehisst.

Nach dem Großpolenaufstand von 1846 stieß der Prozess gegen die Aufständischen um Ludwik Mierosławski am Berliner Kammergericht auf großes Interesse, und die Angeklagten mussten während der Märzrevolution auf öffentlichen Druck von König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen begnadigt werden. Die liberale und demokratische Bewegung enthielt jedoch von Anfang an ein starkes nationalistisches Element, vor allem gegen den französischen "Erbfeind".

Die Länder des Deutschen Bundes reagierten mit verstärkter Unterdrückung. Beim gescheiterten Frankfurter Wachensturm, einem Versuch, die Bundesversammlung der fürstlichen Delegierten zu stürmen, wurde die Freie Stadt Frankfurt von österreichischen und preußischen Truppen besetzt. Viele Teilnehmer wurden wegen Hochverrats verurteilt, andere wie Gustav Körner und Ferdinand Lindheimer flohen aus Deutschland, meist in die USA.

Auf der anderen Seite wurde die Gründung der preußisch dominierten Zollverein Zollverein, die zwar aus wirtschaftlichen Gründen gegründet wurde, von national-liberalen Kreisen als entscheidender Schritt in Richtung einer (klein-)deutschen Vereinigung gesehen. 1837 wurden die Göttinger Sieben Professoren wegen ihres Protestes gegen die Aufhebung der Hannoverschen Verfassung entlassen.

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