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Deutschstunde Roman Zusammenfassung
Der Roman "Deutschstunde" von Sigfried Lenz erschien im Jahre 1968 und arbeitet die Zeit des Nationalsozialismus auf, in der der Autor selbst gelebt hat und die er aus eigener leidvoller Erfahrung kennt. Der Roman spielt auf
verschiedenen Zeitebenen.
Siggi Jepsen der Ich-Erzähler, ist ein Insasse eines Heims für Schwererziehbare Jugendliche
Pflichterfüllung geht hier über alles, auch über die Beziehung zu den Familienangehörigen. Die Loyalität dem totalitären Staatsregime gegenüber ist stärker als die den Kindern gegenüber. Die Schwester versucht zu rebellieren aber eher zaghaft und heimlich. Der Bruder ist als Deserteur aus der Familie und der Gesellschaft verstoßen. Er macht gemeinsame Sache mit dem "Maler", der im gleichen Ort ansässig ist. Dieser bekommt Malverbot von den Nazis, Siggis Vater hat dieses zu überwachen. Siggi schlägt sich auf die Seite des Malers und hilft ihm, heimlich gemalte Bilder vor dem Vater zu verstecken. Von seinem Vater wird er durch Schläge gezwungen, Informationen über den Maler zu liefern. Das ist zuviel für den Zehnjährigen. Durch den Zwiespalt, in den Siggi gerät, entwickelt er eine paranoide Angst. Er glaubt, die Bilder seien in Gefahr und er müsse sie retten. Deshalb stiehlt er diese. Das Stehlen von Bildern entwickelt sich zu einem Zwang, den Siggi nicht mehr steuern kann. Daraufhin kommt es zum Zerwürfnis mit dem Maler. Letzendlich sind diesem die Bilder wichtiger als Siggi, deshalb kann er ihm im Endeffekt auch nicht helfen.
Und so landet Siggi schließlich auch in der Anstalt für Schwererziehbare. Nach Kriegsende kann Siggis Vater nicht fassen, dass alles vorbei ist und er versucht, so weiter zu machen wie bisher. Er ist anscheinend davon ausgegangen, dass das Naziregime ewigen Bestand hat und versteht nicht, dass nun ein anderer Wind weht. Er hat auch zuviel geopfert und begreift nun die Welt nicht mehr. So wie vorher die Nazis aus ihren Löchern gekrochen sind, soll nun Demokratie herrschen. Ganz so einfach vollzieht sich die Wende aber doch nicht. Aber zumindest die Mitläufer schwenken schnell um und sind auf der Seite derjenigen, die Macht haben und deshalb Vorteile verschaffen können. Hier zeigt sich auch, dass Siggis Vater eigentlich kein Mitläufer war, er handelte eher aus Überzeugung oder zumindest aus Sympathie. Er hat ja seine Kinder dem Staat geopfert, nun hat er gar nichts mehr. Sein ältester Sohn, der sich selbst verstümmelt hat um vom Militär weg zu kommen, hatte sich beim Maler versteckt und wird bei Luftangriffen schwer verletzt. Mitleidlos hat Siggis Vater auch hier seine Pflicht erfüllt und den Sohn verraten. Er reagiert zum Schluss nur noch zwanghaft und mechanisch. Ohne seine Handlungen zu reflektieren, hat er getan, was ihm befohlen wurde, das was er als seine Pflicht ansah. In diesem Sinne hat er auch seine Kinder zu Befehlsempfängern erziehen wollen und mit unbarmherziger Härte reagiert, wenn diese seinen Befehlen nicht nachkamen. Höchstwahrscheinlich hat er selbst eine ähnliche Dressur durchgemacht und diese so verinnerlicht, dass er durch Identifikation mit dem Aggressor seine Psyche stabilisieren konnte.
Allerdings tut er mehr als die reine Pflichterfüllung und zeigt so seinen Hass auf den „Maler“, der freier ist in seinem Denken. Der ist auch bereit für seine Überzeugungen Verfolgung in Kauf zu nehmen, wenn allerdings auch in Grenzen. In der Beschreibung des Malers zeigt sich seine Gradwanderung zwischen Verteidigung des freien Gedankenguts bei gleichzeitiger Verteidigung des eigenen Lebens. Hierfür hält er sich an ihm auferlegte Regeln, versucht diese aber heimlich zu unterwandern und die Auflehnung findet in zumindest in Gedanken statt. Er versucht auch seinen ehemaligen Freund Siggis Vater zu überzeugen, allerdings ohne Erfolg. Siggis Vater fühlt sich auf der Seite der totalitären Machthaber wohler.
Die "Deutschstunde" ist zu Recht das erfolgreichste Buch von Siegfried Lenz und hat bis heute nichts von seiner Brisanz und Aktualität verloren. Der Verfasser spielt mit diesem Roman vermutlich auf die eigenen Erfahrungen und Erfahrungen anderer während des Nationalsozialismus an.
Siggi Jepsen der Ich-Erzähler, ist ein Insasse eines Heims für Schwererziehbare Jugendliche
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. Er hat eine Strafarbeit anzufertigen, da er einen Aufsatz zum Thema "Die Freuden der Pflicht" in der Deutschstunde nicht ablieferte. In Einzelarrest soll er dies nun nachholen. Jetzt kommt er aber in den Sog seiner Erinnerungen und schreibt unermüdlich, wie unter Zwang stehend, Heft um Heft voll. Er beschreibt seine Kindheit in der Zeit des Nationalsozialismus. Es ist Krieg. Sein Vater ist Dorfpolizist, der seine Pflicht mit Freuden erfüllt, seine Mutter unterstützt ihn dabei.
Pflichterfüllung geht hier über alles, auch über die Beziehung zu den Familienangehörigen. Die Loyalität dem totalitären Staatsregime gegenüber ist stärker als die den Kindern gegenüber. Die Schwester versucht zu rebellieren aber eher zaghaft und heimlich. Der Bruder ist als Deserteur aus der Familie und der Gesellschaft verstoßen. Er macht gemeinsame Sache mit dem "Maler", der im gleichen Ort ansässig ist. Dieser bekommt Malverbot von den Nazis, Siggis Vater hat dieses zu überwachen. Siggi schlägt sich auf die Seite des Malers und hilft ihm, heimlich gemalte Bilder vor dem Vater zu verstecken. Von seinem Vater wird er durch Schläge gezwungen, Informationen über den Maler zu liefern. Das ist zuviel für den Zehnjährigen. Durch den Zwiespalt, in den Siggi gerät, entwickelt er eine paranoide Angst. Er glaubt, die Bilder seien in Gefahr und er müsse sie retten. Deshalb stiehlt er diese. Das Stehlen von Bildern entwickelt sich zu einem Zwang, den Siggi nicht mehr steuern kann. Daraufhin kommt es zum Zerwürfnis mit dem Maler. Letzendlich sind diesem die Bilder wichtiger als Siggi, deshalb kann er ihm im Endeffekt auch nicht helfen.
Und so landet Siggi schließlich auch in der Anstalt für Schwererziehbare. Nach Kriegsende kann Siggis Vater nicht fassen, dass alles vorbei ist und er versucht, so weiter zu machen wie bisher. Er ist anscheinend davon ausgegangen, dass das Naziregime ewigen Bestand hat und versteht nicht, dass nun ein anderer Wind weht. Er hat auch zuviel geopfert und begreift nun die Welt nicht mehr. So wie vorher die Nazis aus ihren Löchern gekrochen sind, soll nun Demokratie herrschen. Ganz so einfach vollzieht sich die Wende aber doch nicht. Aber zumindest die Mitläufer schwenken schnell um und sind auf der Seite derjenigen, die Macht haben und deshalb Vorteile verschaffen können. Hier zeigt sich auch, dass Siggis Vater eigentlich kein Mitläufer war, er handelte eher aus Überzeugung oder zumindest aus Sympathie. Er hat ja seine Kinder dem Staat geopfert, nun hat er gar nichts mehr. Sein ältester Sohn, der sich selbst verstümmelt hat um vom Militär weg zu kommen, hatte sich beim Maler versteckt und wird bei Luftangriffen schwer verletzt. Mitleidlos hat Siggis Vater auch hier seine Pflicht erfüllt und den Sohn verraten. Er reagiert zum Schluss nur noch zwanghaft und mechanisch. Ohne seine Handlungen zu reflektieren, hat er getan, was ihm befohlen wurde, das was er als seine Pflicht ansah. In diesem Sinne hat er auch seine Kinder zu Befehlsempfängern erziehen wollen und mit unbarmherziger Härte reagiert, wenn diese seinen Befehlen nicht nachkamen. Höchstwahrscheinlich hat er selbst eine ähnliche Dressur durchgemacht und diese so verinnerlicht, dass er durch Identifikation mit dem Aggressor seine Psyche stabilisieren konnte.
Allerdings tut er mehr als die reine Pflichterfüllung und zeigt so seinen Hass auf den „Maler“, der freier ist in seinem Denken. Der ist auch bereit für seine Überzeugungen Verfolgung in Kauf zu nehmen, wenn allerdings auch in Grenzen. In der Beschreibung des Malers zeigt sich seine Gradwanderung zwischen Verteidigung des freien Gedankenguts bei gleichzeitiger Verteidigung des eigenen Lebens. Hierfür hält er sich an ihm auferlegte Regeln, versucht diese aber heimlich zu unterwandern und die Auflehnung findet in zumindest in Gedanken statt. Er versucht auch seinen ehemaligen Freund Siggis Vater zu überzeugen, allerdings ohne Erfolg. Siggis Vater fühlt sich auf der Seite der totalitären Machthaber wohler.
Die "Deutschstunde" ist zu Recht das erfolgreichste Buch von Siegfried Lenz und hat bis heute nichts von seiner Brisanz und Aktualität verloren. Der Verfasser spielt mit diesem Roman vermutlich auf die eigenen Erfahrungen und Erfahrungen anderer während des Nationalsozialismus an.
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