Effi Briest Zusammenfassung

 
Theodor Fontanes 1896 in Buchform erschienener Gesellschaftsroman „Effi Briest“ kann in die Literaturepoche des poetischen Realismus (ca. 1850 – 1890) eingeordnet werden; er behandelt das Zerbrechen einer jungen Frau an den gesellschaftlichen Normen des späten 19
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. Jahrhunderts durch eine Eheschließung.

Effi Briest kommt aus einer angesehenen und wohlhabenden Familie in Hohen-Cremmen; sie ist eine lebenslustige junge Frau und 17 Jahre alt, als der 38jährige Baron von Innstetten um ihre Hand anhält. Auf Drängen ihrer Mutter willigt sie in die Vermählung ein und zieht mit ihm – nach einer Hochzeitsreise quer durch Italien – nach Kessin in Hinterpommern. Zunächst zeigt sich Effi fasziniert von ihrer neuen Umgebung, allerdings leidet sie unter der Spukatmosphäre des landrätischen Hauses; sie hat Alpträume von einem Chinesen, der ihr in manchen Nächten erscheint. Anstatt auf ihre Ängste einzugehen, verhält sich der Baron seiner Frau gegenüber verständnislos. Obwohl sich Effi mit Gieshübler, einem Apotheker, gut versteht, der sich durch seine aufgeschlossene Art von ihrem üblichen Umfeld unterscheidet, vereinsamt sie zunehmend; oftmals wird sie auf ihren Spaziergängen nur vom Hund ihres Mannes, Rollo, begleitet. Auch nach der Geburt der gemeinsamen Tochter Annie ändert sich nichts an ihrer Lage.

Effie lernt schließlich den Landwehrbezirkskommandeur und „Damenmann“ Major von Crampas kennen. Sie fühlt sich zu ihm hingezogen und die beiden beginnen ein Verhältnis, das aufgrund eines Umzugs der Familie nach Berlin sein Ende findet. Dort lebt Effi, die von Selbstzweifeln geplagt wurde, geradezu auf und nimmt erstmals wieder am gesellschaftlichen Leben teil.

Sieben Jahre später fährt sie nach Bad Ems in Kur und während ihrer Abwesenheit findet Innstetten zufällig Liebesbriefe des Major Crampas in ihrem Nähkästchen – die Affäre fliegt auf und der Baron fordert den Liebhaber zum Duell, um seine verlorene Ehre wiederherzustellen. Crampas wird erschossen. Effi, von Innstetten verlassen, ihren Eltern verstoßen, ihrem Kind getrennt, lebt nun gesellschaftlich geächtet und völlig isoliert in Berlin. Sie leidet schwer unter der Vereinsamung und dem Verlust ihrer Tochter.

Nach drei Jahren trifft sie ihr Kind erstmals wieder; aber Annie verhält sich aufgrund der väterlichen Erziehung ihr gegenüber sehr distanziert und kühl. Sie hat sich von der Mutter völlig entfremdet. Effi erleidet einen Zusammenbruch.

Gegen Ende des Romans beschließen die Briests, ihre Tochter doch noch zu sich zurück zu nehmen; im Elternhaus angekommen erholt sich Effi zwar, stirbt aber an „gebrochenem“ Herzen mit nur 29 Jahren.

Fontanes „Effi Briest“ reiht sich aufgrund seiner Ehebruchthematik – neben u.a. Flauberts „Madame Bovary“ und Tolstois „Anna Karenina“ – in die Sparte des sogenannten Verführungsromans ein, der als nicht offizielle Literaturgattung Teil des Gesellschaftsromans ist. Doch er schildert auch auf durchaus spannende und poetische Art und Weise das Schicksal einer Frau, die an den Konventionen ihrer Zeit zerbricht.

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