Das Schloss Zusammenfassung

 
Als Franz Kafka im Beginn des Jahres 1922 einen Erholungsurlaub in Spindelmühle verbrachte fand er dort im Riesengebirge ideale Bedingungen vor, um in aller Ruhe seine späterhin weltberühmte Geschichte "Das Schloss" zu schreiben. Auch wenn der Schriftsteller den Text bis zu seinem Tod nicht abschloss, gilt das fragmentarische Werk heute als einer der wichtigsten und am meisten diskutierten Texte der Moderne.

In seinem Roman-Fragment "Das Schloss" schildert Franz Kafka das vergebliche Bemühen seines Protagonisten und Landvermessers Herrn K., die Sicherung und Anerkennung seiner Existenz vor einer undurchsichtigen, geheimnisumwitterten Obrigkeit durchzusetzen
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. Am Beginn der Handlung erreicht Herr K. mitten im Winter das Dorf, in welchem sich in einem Schloss die Vertreter der herrschaftlichen Macht aufhalten.

Herr K. bemüht sich darum, das Recht zu seinem Aufenthalt zu klären. Das wird in einem Dialog mit dem verantwortlichen Dorfvorsteher thematisiert, bleibt jedoch in der Schwebe und wird nicht geklärt. K. darf im Dorf verbleiben, jedoch nur auf Zeit und muss als Schuldiener und nicht, wie beabsichtigt, als Landvermesser wirken.

Die im Schloss agierende Verwaltungsbürokratie hat durch ihr undurchschaubares bürokratisches Taktieren alle Bewohner unter absolute Kontrolle gebracht. Die an den Tag gelegte Unerreichbarkeit und Angstmacherei machen aus den Einwohnern leicht zu manipulierende abhängige Wesen, die sich Tag auf Tag widerspruchs- und gedankenlos einer stets unterschwellig drohenden Hierarchie unterordnen.

K. spürt im Verlauf der Handlung immer stärker die bedrohliche und keineswegs durchschaubare Macht der regierenden Hierarchie. Die agierenden Beamten im Schloss versetzen die Bewohner des Dorfes in einen Zustand von Lethargie und Angst. Denn jeder, der vorgegebene, aber undurchschaubare Vorschriften verletzt, hat hier mit schlimmen Folgen zu rechnen. K. ist bestrebt, sich den Verantwortlichen im Schloss anzunähern, um seine Probleme zu klären. Aber seine Bemühungen sind zum Scheitern verurteilt, da alle Mechanismen und Regeln zwischen Schloss und Bewohnern des Dorfes für ihn nicht zu entschlüsseln sind.

In K. steigt eine zunehmende Ohnmacht auf. Er erkennt, dass er dieses System weder durchschauen, geschweige denn verändern kann. Er versucht in mehreren langen Dialogen mit verschiedenen Frauen des Dorfes mehr Informationen zu bekommen. Aber dann bricht der Roman leider ab.

Kafkas gesundheitliche Probleme führten zu dem Abbruch der Arbeiten am Manuskript "Das Schloss". Leider gibt es auch in den autobiografischen Notizen im Nachlass des Schriftstellers kaum einen Verweis auf die geplante Entwicklung der Handlung des Romans. Laut des Kommentars des Kafka-Freundes Max Brod hatte der Autor geplant, seinen Romanhelden K. am Ende aufgrund seelischer und körperlicher Auszehrung sterben zu lassen.

Der von Kafka in der Er-Form abgefasste Roman-Text gilt heute als stilistisch wegweisender Text, der eine surreal anmutende Vision einer totalitären Gesellschaft beschreibt. Damit gelang Franz Kafka einer der wichtigsten und am meisten diskutierten Romane in der Literaturgeschichte.

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