Die sozialistische Planwirtschaft und die soziale Marktwirtschaft im Vergleich als Zusammenfassung

 
Der folgende Text stellt die Ursprünge der beiden Wirtschaftssysteme 'sozialistische Planwirtschaft' und 'soziale Marktwirtschaft' sowie dessen Merkmale dar und geht abschließend auf die Vor- und Nachteile der beschriebenen Systeme ein.

Als Erstes soll auf die sozialistische Planwirtschaft eingegangen werden: Die sozialistische Planwirtschaft (auch als "Zentralverwaltungswirtschaft" bezeichnet) wurde von den Wirtschaftstheorien Karl Marx und Friedrich Engels abgeleitet und prägte das System der ehemaligen DDR und anderer Ostblockstaaten, welche ihr Wirtschaftssystem nach dem Vorbild der Sowjetunion formten.

Zu den Merkmalen der sozialistischen Planwirtschaft gehört vor allem die zentrale Steuerung ökonomischer Prozesse durch einen Gesamtplan
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. Produktion und Verteilung der Güter, Waren und Dienstleistungen wird also zentralistisch durch den Staat gesteuert. Durch diesen hierarchischen Aufbau müssen sich die einzelnen Wirtschaftssubjekte dem politisch beschlossenen Gesamtplan fügen. Die ausnahmslose Steuerung durch den Staat als zentrale Instanz hat außerdem zur Folge, dass es in dem System der sozialistischen Planwirtschaft kaum Privateigentum gibt. Demzufolge sind die Produktionsmittel (Fabriken, Rohstoffe, Landwirtschaft, Banken- und Kreditsystem) verstaatlicht.

Des Weiteren ist die sozialistische Planwirtschaft ein von der Politik abhängiges System, denn aufgrund der verbindlichen Pläne bleibt die absolute Vollmacht für alle Entscheidungen beim Staat und lässt somit die übrigen Wirtschaftssubjekte passiv und machtlos verbleiben. Zusammenfassend funktioniert die sozialistische Planwirtschaft folgendermaßen: Es werden verbindliche und feste Pläne im Voraus durch Analysen der Wirtschaftslage erstellt. Ziel hierbei ist es, nicht mehr Produktionsmittel auszuschöpfen als tatsächlich benötigt werden. Dadurch soll einer Überproduktion und einem ökonomischen Ungleichgewicht vorgebeugt werden.

Nachteile dieser Wirtschaftsform ist häufig eine defizitäre Planung aufgrund der Diskrepanz zwischen beschlossenen und tatsächlich benötigten Leistungen. Dies ist auch mit der Tatsache verbunden, dass die sozialistische Planwirtschaft unflexibel gegenüber nicht geplanten Ereignissen, Engpässen und Schwankungen ist, also nur sehr langsam auf eine unerwartete Situation reagieren kann. Durch diesen Umstand kann es in diesem Wirtschaftssystem schnell zu einer Mangel- oder Überproduktion kommen. Zudem kommt, dass durch den fehlenden Wettbewerb und die starke Einseitigkeit dieses Systems Kompetenzen wie Fortschritt, Innovation und Entwicklung gehemmt werden.

Dies kann zur Folge haben, dass ein Staat mit einer zugrunde liegenden sozialistischen Planwirtschaft im internationalen Wettbewerb nicht konkurrieren kann. Zu guter Letzt besteht bei der Planwirtschaft die Gefahr der totalen Ausbeutung durch die Politik - das Wirtschaftssystem kann zugunsten politischer Ziele und Zwecke ausgenutzt werden. Dieses Risiko ergibt sich aus dem hohen Zentralitätsgrad der Planwirtschaft.

Demgegenüber stehend soll im Folgenden auf die soziale Marktwirtschaft eingegangen werden: Dieses Wirtschaftsmodell geht auf Ludwig Erhardt und Alfred Müller-Armack zurück. Die Idee der sozialen Marktwirtschaft wurde nach dem Zweiten Weltkrieg von ihnen entwickelt und im Zuge der Währungsreform 1948 in den drei Westzonen eingeführt. Auf diese Weise bildet dieses Modell die Grundlage der deutschen Wirtschafts- und Sozialordnung.

Im Gegensatz zur sozialistischen Planwirtschaft übernimmt der Staat in der sozialen Marktwirtschaft lediglich folgende Aufgaben: Schutz des freien Wettbewerbs, Steuerung der Einkommens- und Vermögensverteilung und Regelung der Finanzpolitik. In diesem Wirtschaftsmodell ist der Markt also überwiegend unabhängig von Entscheidungen des Staates bzw. der Politik. Da die einzelnen Wirtschaftssubjekte durch den wettbewerbsorientierten Markt autonom agieren und miteinander konkurrieren können, werden Preise durch Angebot und Nachfrage gebildet. Hier kommt der Kontrast zur Planwirtschaft stark zum Ausdruck.

Des Weiteren strebt die soziale Marktwirtschaft an, durch sozialpolitische Maßnahmen einen sozialen Ausgleich zu schaffen - die Rede ist vom Wohlstand für alle. Es wird also die wirtschaftliche Freiheit in diesem Modell gefördert und unterstützt - jedoch behält der Staat eine Regulierungs-, Kontroll- und Ausgleichsfunktion. Die wirtschaftlichen Ziele der sozialen Marktwirtschaft sind demnach die Vollbeschäftigung, das Wirtschaftswachstum, die Preisniveaustabilität und ein Gleichgewicht durch eine gerechte Einkommens- und Vermögensverteilung. Zu den gesellschaftlichen Zielen zählen die Sicherheit, der Wohlstand und die Gerechtigkeit.

Zusammenfassend sind in der sozialen Marktwirtschaft viele Vorteile zu finden: Der freie und faire (durch Gesetze geregelte) Wettbewerb sowie die soziale Komponente durch die Interventionsmöglichkeiten des Staates. Andererseits birgt die soziale Marktwirtschaft auch Nachteile: Hierunter fällt der Umstand, dass die Politik mit der Wirtschaft in einem Wechselverhältnis steht. Daraus resultiert, dass die Entwicklung des Marktes nicht vollkommen frei ist. Außerdem ist auch das Prinzip der Chancengleichheit nicht immer realisierbar.

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