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Leutnant Gustl Zusammenfassung
Die Novelle „Leutnant Gustl" des österreichischen Dramatikers und Erzählers Arthur Schnitzler (1862–1931), einer der wichtigsten Vertreter der Wiener Moderne, erschien erstmals am 25. Dezember 1900 in der Tageszeitung
„Neue Freie Presse“ (unter der leicht abweichenden Titelschreibung „Lieutenant Gustl“)
Die Novelle erzählt acht Stunden aus dem Leben des Titelhelden, die Nacht vom vierten auf den fünften April eines nicht näher bezeichneten Jahres. Ort der Handlung, die abends um „viertel auf zehn“ in einem Konzertsaal einsetzt und gegen sechs Uhr am Morgen des folgenden Tages in einem Kaffeehaus endet, ist Wien.
Leuntant Gustl wohnt im Konzertsaal gelangweilt einem Oratorium bei, dessen Eintrittkarte er von einem Regimentskameraden geschenkt bekommen hat. Nur weil ihn seine Freundin Steffi an diesem Abend versetzt hat, ist er überhaupt ins Konzert gegangen. Nun wartet er voller Ungeduld auf das Ende, während er zerstreut die Menschen im Publikum beobachtet, seine Gedanken hierhin und dorthin springen und immer wieder um ein Duell mit einem Rechtsanwalt kreisen, das für den Nachmittag des nächsten Tages angesetzt ist. Dieser Rechtsanwalt hatte in einer Abendgesellschaft mit einer beiläufigen Bemerkung den Patriotismus mancher k.u. k. Offiziere in Zweifel gezogen. Leutnant Gustl hatte diesen Kommentar als persönliche Beleidigung aufgefasst und den Anwalt zum Duell gefordert.
Nach dem Ende des Konzerts kommt es an der Garderobe vor dem Ausgang zu einem Gedränge, bei dem Leutnant Gustl in eine Auseinandersetzung mit dem wesentlich stärkeren Bäckermeister Habetswallner gerät. Dieser droht Gustl damit, seinen Säbel, dessen Griff er von den Umstehenden unbemerkt im Gedränge gepackt hat, zu zerbrechen und ihn in der Folge vor seinem Regiment zu entehren. Allerdings gibt er Acht, dass niemand sonst etwas von ihrem Wortwechsel bemerkt. Ehe Leutnant Gustl den Vorfall recht begreift, ist alles vorüber und Habetswallner, der, wie er sagt, die Karriere des Leutnants nicht gefährden wolle, verabschiedet sich betont freundlich, damit, wie er Leutnant Gustl zu verstehen gibt, für niemanden auch nur der geringste Eindruck einer Auseinandersetzung entstehen könne.
Leutnant Gustl tritt auf die Straße. Er ist so benommen von dem Vorfall, dass er gar nicht bemerkt, wie er das Gebäude verlässt und nun streift er unruhig und ziellos durch das nächtliche Wien, während seine Gedanken und Empfindungen um die Konsequenzen des Vorfalls kreisen. Er glaubt, seine Offiziersehre verloren zu haben, weil er auf die Beleidigung eines Zivilisten nicht sofort reagiert hat. Im Selbstmord sieht er die einzige Möglichkeit, diese Schmach zu tilgen. Es sei nämlich völlig unerheblich, ob die Beleidigung vor Zeugen stattgefunden habe oder nicht, Leutnant Gustls Ehre sei verletzt und der Ehrenkodex, so meint er, verlange den Selbstmord, den er am nächsten Morgen um sieben begehen wolle. Zwar gehen ihm auch andere Alternativen durch den Sinn, wie etwa Auswanderung oder Austritt aus der Armee, jedoch verwirft er all diese Möglichkeiten.
Sein Weg führt ihn in den Prater, wo er auf einer Bank einschläft. Er erwacht um drei Uhr und geht weiter, wobei er wieder über seinen Suizid und dessen Folgen nachdenkt. Er betritt eine Kirche und erwägt die Reaktion des Pfarrers, wenn er diesem sein Vorhaben beichtete. Er verlässt das Gotteshaus und während er nachdenkt, an wen er einen Abschiedsbrief verfassen könne, verspürt er Hunger und betritt ein Kaffeehaus. Dort erzählt ihm der Kellner, dass Habetswallner, der Bäckermeister, in der vorigen Nacht einen Schlaganfall erlitten habe und verstorben sei.
Sofort verwirft Leutnant Gustl den geplanten Selbstmord, da der einzige Mitwisser seiner Schmach tot sei. Aufgeräumt und siegessicher sieht er dem Duell mit dem Rechtsanwalt am kommenden Nachmittag entgegen und plant für den Abend ein Treffen mit seiner Freundin.
Schnitzler führte, indem er die Novelle - von zwei kurzen Dialogpartien abgesehen - fast durchgängig in der Form des inneren Monologes gestaltete, eine folgenreiche Innovation in die deutschsprachige Literatur ein. „Leutnant Gustl“ ist der erste narrative Text der deutschsprachigen Literatur, in dem dieses Stilmittel so konsequent verwendet wird. Sein Hauptmerkmal ist der Gebrauch der 1. Person Singular Präsens und der Verzicht auf eine vermittelnde Erzählinstanz: der Leser erlebt die Handlung vom ersten Satz an "unmittelbar" aus der Perspektive der Titelfigur Leutnant Gustl, wobei ihm fast ausschließlich nur Einblick in dessen Innenwelt, seine Gedanken und Assoziationen gewährt wird.
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. 1901 wurde der Text beim S. Fischer Verlag zum ersten Mal in Buchform verlegt.
Die Novelle erzählt acht Stunden aus dem Leben des Titelhelden, die Nacht vom vierten auf den fünften April eines nicht näher bezeichneten Jahres. Ort der Handlung, die abends um „viertel auf zehn“ in einem Konzertsaal einsetzt und gegen sechs Uhr am Morgen des folgenden Tages in einem Kaffeehaus endet, ist Wien.
Leuntant Gustl wohnt im Konzertsaal gelangweilt einem Oratorium bei, dessen Eintrittkarte er von einem Regimentskameraden geschenkt bekommen hat. Nur weil ihn seine Freundin Steffi an diesem Abend versetzt hat, ist er überhaupt ins Konzert gegangen. Nun wartet er voller Ungeduld auf das Ende, während er zerstreut die Menschen im Publikum beobachtet, seine Gedanken hierhin und dorthin springen und immer wieder um ein Duell mit einem Rechtsanwalt kreisen, das für den Nachmittag des nächsten Tages angesetzt ist. Dieser Rechtsanwalt hatte in einer Abendgesellschaft mit einer beiläufigen Bemerkung den Patriotismus mancher k.u. k. Offiziere in Zweifel gezogen. Leutnant Gustl hatte diesen Kommentar als persönliche Beleidigung aufgefasst und den Anwalt zum Duell gefordert.
Nach dem Ende des Konzerts kommt es an der Garderobe vor dem Ausgang zu einem Gedränge, bei dem Leutnant Gustl in eine Auseinandersetzung mit dem wesentlich stärkeren Bäckermeister Habetswallner gerät. Dieser droht Gustl damit, seinen Säbel, dessen Griff er von den Umstehenden unbemerkt im Gedränge gepackt hat, zu zerbrechen und ihn in der Folge vor seinem Regiment zu entehren. Allerdings gibt er Acht, dass niemand sonst etwas von ihrem Wortwechsel bemerkt. Ehe Leutnant Gustl den Vorfall recht begreift, ist alles vorüber und Habetswallner, der, wie er sagt, die Karriere des Leutnants nicht gefährden wolle, verabschiedet sich betont freundlich, damit, wie er Leutnant Gustl zu verstehen gibt, für niemanden auch nur der geringste Eindruck einer Auseinandersetzung entstehen könne.
Leutnant Gustl tritt auf die Straße. Er ist so benommen von dem Vorfall, dass er gar nicht bemerkt, wie er das Gebäude verlässt und nun streift er unruhig und ziellos durch das nächtliche Wien, während seine Gedanken und Empfindungen um die Konsequenzen des Vorfalls kreisen. Er glaubt, seine Offiziersehre verloren zu haben, weil er auf die Beleidigung eines Zivilisten nicht sofort reagiert hat. Im Selbstmord sieht er die einzige Möglichkeit, diese Schmach zu tilgen. Es sei nämlich völlig unerheblich, ob die Beleidigung vor Zeugen stattgefunden habe oder nicht, Leutnant Gustls Ehre sei verletzt und der Ehrenkodex, so meint er, verlange den Selbstmord, den er am nächsten Morgen um sieben begehen wolle. Zwar gehen ihm auch andere Alternativen durch den Sinn, wie etwa Auswanderung oder Austritt aus der Armee, jedoch verwirft er all diese Möglichkeiten.
Sein Weg führt ihn in den Prater, wo er auf einer Bank einschläft. Er erwacht um drei Uhr und geht weiter, wobei er wieder über seinen Suizid und dessen Folgen nachdenkt. Er betritt eine Kirche und erwägt die Reaktion des Pfarrers, wenn er diesem sein Vorhaben beichtete. Er verlässt das Gotteshaus und während er nachdenkt, an wen er einen Abschiedsbrief verfassen könne, verspürt er Hunger und betritt ein Kaffeehaus. Dort erzählt ihm der Kellner, dass Habetswallner, der Bäckermeister, in der vorigen Nacht einen Schlaganfall erlitten habe und verstorben sei.
Sofort verwirft Leutnant Gustl den geplanten Selbstmord, da der einzige Mitwisser seiner Schmach tot sei. Aufgeräumt und siegessicher sieht er dem Duell mit dem Rechtsanwalt am kommenden Nachmittag entgegen und plant für den Abend ein Treffen mit seiner Freundin.
Schnitzler führte, indem er die Novelle - von zwei kurzen Dialogpartien abgesehen - fast durchgängig in der Form des inneren Monologes gestaltete, eine folgenreiche Innovation in die deutschsprachige Literatur ein. „Leutnant Gustl“ ist der erste narrative Text der deutschsprachigen Literatur, in dem dieses Stilmittel so konsequent verwendet wird. Sein Hauptmerkmal ist der Gebrauch der 1. Person Singular Präsens und der Verzicht auf eine vermittelnde Erzählinstanz: der Leser erlebt die Handlung vom ersten Satz an "unmittelbar" aus der Perspektive der Titelfigur Leutnant Gustl, wobei ihm fast ausschließlich nur Einblick in dessen Innenwelt, seine Gedanken und Assoziationen gewährt wird.
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