Zusammenfassung von Die Marquise von O (Kleist)

 
Heinrich von Kleist veröffentlicht in 1810 in einem Band mit dem Titel Erzählungen eine Novelle: Die Marquise von O. Ein straff erzähltes, unerhörtes Ereignis steht im Vordergrund, das für eine Novelle typisch eine überraschende Wende nimmt
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. Da der Verbrecher frühzeitig bekannt ist, ist es keine Kriminalnovelle.

Der Inhalt

Die Geschichte spielt in einer Stadt in Oberitalien. In einer Zeitungsanzeige sucht die Marquise von O, eine junge Witwe, nach dem Vater Ihres Kindes, das sie in sich trägt. Der Unbekannte soll sich melden, damit sie ihn am folgenden Sonntag heiraten kann.

Dann berichtet ein Rückblick, was sich während des Krieges ereignet hat und zur Schwangerschaft der Marquise ohne ihren Willen geführt hat. Seit dem Tod ihres Mannes wohnt die Marquise mit beiden Kindern in der Zitadelle bei ihren Eltern. Das sind der Kommandant von G und seine Frau.

Als die Zitadelle während des Krieges überfallen und bombardiert wird von russischen Truppen, wird die Marquise in dem allgemeinen Durcheinander getrennt von ihrer Familie und fällt in die Hände russischer Soldaten. Die Soldaten wollen sie misshandeln und vergewaltigen.

Als sie lautstark um Hilfe schreit, kommt Graf F, ein russischer Offizier und zwingt die Soldaten mit seiner Waffe, von der Marquise abzulassen. Die Marquise sieht in ihm einen Engel, der sie nun in den Palast bringt, wo sie bewusstlos wird.

Später stellt sich der Retter als Vergewaltiger heraus. Die Marquise erinnert sich später nicht mehr an die Vergewaltigung oder will sich nicht mehr daran erinnern. Nach der Ohnmacht versucht sie, die Wahrheit zu verdrängen. In ihren Erinnerungen ist der Graf der edle Retter.

Die Festung wird in der selben Nacht erobert. Der russische General erfährt an folgenden Tag vom Übergriff gegen die Marquise und lässt die Soldaten erschießen. Den Truppen gibt er den Marschbefehl, die Marquise kann sich bei ihrem Retter nicht mehr bedanken. Wenige Tage später erfährt sie bestürzt von seinem Tod bei der Schlacht.

Allerdings überrascht Graf F einige Monate später im Haus des Kommandanten die Marquise und hält um ihre Hand. Er ist auf dem Weg nach Neapel und will mit dem Heiratsantrag den Frieden seiner Seele wieder herstellen. Zudem sei er nur im Gedanken an Julietta am Leben geblieben nach der schweren Verwundung.

Die Familie will Bedenkzeit. Der Graf will bleiben, statt nach Neapel zu reisen und auf die Antwort der Marquise warten. Sie verspricht ihm, dass sie keinem anderen Mann heiraten wird, bis er zurück ist. So reist der Graf ab.

Der Körper der Marquise verändert sich, eine Hebamme sowie ein Arzt bestätigen ihre Schwangerschaft. Sie behauptet immer noch, dass sie sich nicht mit einem Mann eingelassen hat und wird von ihren Eltern verstoßen. Sie flieht nach V auf ihren Landsitz. Dort erzieht sie ihre Kinder und führt den Haushalt.

Sie beschreibt in der Zeitungsanzeige später ihre Lage. Der Graf kommt zu ihr und erneuert seinen Heiratsantrag, den sie allerdings zurückweist. So will er ihr einen Brief Schreiben. Mittlerweile erfährt er von der öffentlichen Anzeige.

Die Mutter der Marquise Frau von G bedauert ihr Verhalten und geht zu ihrer Tochter. Sie versucht, mit einer List auf die Wahrheit zu kommen. Schließlich ist sie von der Unschuld überzeugt und bringt sie ins Elternhaus zurück. Der Vater versöhnt sich mit ihr.

Im Haus des Kommandanten soll ein Treffen des Kindsvaters mit der Marquise stattfinden. Der Unbekannte entpuppt sich als der Graf von F. Die Marquise ist entsetzt und bezeichnet ihn als Teufel. Sie heiratet ihrem Versprechen zufolge den Grafen am folgenden Tag, der allerdings auf seine ehelichen Rechte verzichten muss.

In der Stadt bezieht er eine Wohnung. Das Paar sieht sich erst wieder bei der Taufe des gemeinsamen Sohnes. Die Familie nimmt ihn langsam auf wegen seines zurückhaltenden sowie tadellosen Verhaltens. Nach einem Jahr verzeiht ihm die Gräfin und sagt ein zweites Mal ja.

Kleist hält die Spannung in der Novelle bis zum Schluss aufrecht einschließlich der fesselnden Handlung und der inneren Entwicklung der Marquise. Sie hat sich in ihrer überzeugten Unschuld von der Gesellschaft zurückgezogen sowie von deren Konventionen und ihre eigenen Wertvorstellungen entwickelt. Für die damaligen Zeiten eignet sie sich ein unangepasstes und frisches Selbstwertgefühl an.

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