Was ist das epische Theater?

 
Das epische Theater gehört zu den modernen Theaterformen. Bertolt Brecht (1898-1956) begründete das epische Theater
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. Zielsetzung ist das Anregen des Zuschauers zum kritischen Mitdenken.

Das epische Theater



Durch den Einsatz von Verfremdungseffekten bekommt der Zuschauer nicht die Gelegenheit sich in die Charaktere hinein zu fühlen. Die Grundlage für das epische Theater bildete die 1926 erschienene Dramentheorie von Bertolt Brecht.

Dabei gibt es keine strikte Trennung mehr von Epik und Dramatik. Eine andere Bezeichnung für das epische Theater ist das erzählende Theater. Das epische Theater appelliert an die Vernunft des Zuschauers.

Zielsetzung liegt darin, die Gesellschaft zu verändern. Der Zuschauer wird zum Beobachter und steht zu dem Geschehen in Distanz.

Als Zielgruppe richtet sich das epische Theater an das Proletariat, mit dem Ziel das politische Denken und das Handeln anzuregen.

Der Mensch kann verändert werden und mit ihm verändert sich die Welt.

Die inhaltlichen Merkmale des epischen Theaters



Das epische Theater zeigt Weltanschauungen und besitzt ein Modellcharakter. Es stellt nicht einfach nur tragische Einzelschicksale dar, sondern behandelt auch große gesellschaftliche Themen wie zum Beispiel Krieg, wirtschaftliche Probleme oder soziale Missstände.

Es zieht Bezug zum Alltag und stellt eine Verbindung zur Lebenswirklichkeit der Zuschauer her. Zielsetzung liegt in der Weltverbesserung und nicht in der Verbesserung des einzelnen Menschen.

Merkmale des epischen Theaters



Das epische Theater ist eine offene Dramenform und greift nicht mehr auf die fünf Akte des klassischen Dramas zurück. Es arbeitet mit Sprüngen und Wendungen, die im Handlungsverlauf stattfinden.

Jede Szene kann für sich allein stehen. Dazu kommen epische Elemente, die eingebaut werden, wie zum Beispiel ein Erzähler. Auch der Schauspieler soll sich nicht in die Rolle seines Charakters einfühlen. Vielmehr zeigt er die Figuren und die Handlungen und bewertet sie zugleich.

Durch die Ereignisse im epischen Theater ergibt sich die Spannung selbst. Durch Verfremdungselemente wird die Identifizierung des Zuschauers mit den Figuren verhindert.

Die Verfremdung im epischen Theater



Zu den Elementen der Verfremdung gehören beispielsweise Erzähler Kommentare zum Publikum. Chorgesang, der an die Oper erinnert, wird eingebaut. Die Handlung besitzt einen Prolog, ein Vorspiel und einen Epilog.

Verschiedene Arten von Text und Sprache wechseln sich miteinander ab, wie zum Beispiel Prosa und Vers. Songs und Lieder können ebenfalls eingebaut werden. In abgeänderter Form finden sich bekannte Zitate im Werk.

Dazu kommen schriftliche Texte, die auf Plakaten, Spruchbändern oder Transparenten gezeigt werden. Es gibt außerdem unterschiedliche Sprachebenen, wie zum Beispiel Dialekte. Bilder und Schriften werden projiziert und es kann Filmeinblendungen geben.

Die Historie des epischen Theaters



Bertolt Brecht stellte mit dem epischen Theater die Trennung zwischen Epik und Dramatik infrage. Epische Elemente finden sich mitunter auch in ostasiatischen Dramen wieder. In der Zeit des Mittelalters verwischte beispielsweise Shakespeare die verschiedenen Gattungen und ihre Grenzen.

Frühe Formen des epischen Theaters brachte beispielsweise Georg Büchner mit Woyzeck auf die Bühne. Auch Frank Wedekind, August Strindberg und Henrik Ibsen gehören zu den Vertretern. Bertolt Brechts Werke zeichnen sich durch Einfluss des Naturalismus aus.

Rechtsziel lag in der Veränderung der Welt und nicht in der Abbildung der Wirklichkeit. Damit wandte er sich vom klassischen Theater und der Scheinwelt ab.

In den 1920er Jahren verfasste Brecht seine eigene Dramentheorie. Dabei kombiniert er verschiedene Elemente, wie zum Beispiel Erzähltexte, Songs, Kabaretteinlagen und Komik.

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