Zusammenfassung der Literaturepoche Literatur der 1950er-Jahre

 
Die Literatur der 50er Jahre ist von den politischen und sozialen Ereignissen gezeichnet, die in Folge auf die unmittelbaren Nachkriegsjahre in Deutschland aktuell sind.

Auf Grund der vier Besatzungszonen macht sich bereits in den 50er Jahren ein deutlicher Unterschied bei der Entwicklung der Literatur in Ost und West bemerkbar, die von der jeweiligen gesellschaftlichen Struktur geprägt ist.

Kennzeichen der Literatur der 50er Jahre



Die Literaturepoche der 50er Jahre wird wesentlich durch die Gruppe 47 geprägt, die nach dem Verbot der literarischen Zeitschrift „Der Ruf“ durch die amerikanischen Besatzungsmächte von dem Schriftsteller Hans Werner Richter gegründet wurde
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Die Gruppe veranstaltet jährlich mehrere Treffen, die dem literarischen Austausch dienen und junge Autoren fördern. Wichtige Autoren der Epoche, wie Ingeborg Bachmann, Alfred Andersch, Heinrich Böll und Günter Grass gehören zu der Gruppe und nehmen regelmäßig an den Treffen teil.

Der „Preis der Gruppe 47“ entwickelt sich zum wichtigsten Literaturpreis der jungen Bundesrepublik und markiert den Karrierebeginn zahlreicher Autoren, zu denen unter anderem Günter Eich und Ilse Aichinger gehören.

Literarische Themen



Sowohl in Ost- als auch in Westdeutschland gehört die Verarbeitung der Zeit des Nationalsozialismus zu den wichtigsten Themen der Epoche. Auch der Zweite Weltkrieg und die anschließende Phase des Wiederaufbaus dienen als literarische Sujets.

Im Westen stellt bald auch die Problematik der Vertriebenen ein wichtiges Thema, während sich die Literatur in Ostdeutschland mehr mit der Entstehung einer sozialistischen Gesellschaft befasst.

Auffällig sind die Unterschiede in der literarischen Darstellung von Themen wie Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg. Während es im Westen zu einer kritischen Reflexion der Zeit des Nationalsozialismus und dessen Nachwirkungen kommt, konzentriert sich die Literatur im Osten zum größten Teil auf den kommunistischen Widerstand in der Zeit des Dritten Reiches.

Auch in der Entwicklung der Schreibstile kann zwischen Ost und West unterschieden werden. Während im Westen der magische Realismus weiterentwickelt wurde und neue Schreibstile wie die konkrete Literatur zum Einsatz kamen, wurde im Osten der sozialistische Realismus bald zum bevorzugten Schreibstil.

Wichtigste literarische Werke der 50er Jahre



Zu den wichtigsten Autoren der Literaturepoche der 1950er-Jahre gehört Heinrich Böll. Mit seinen Romanen „Der Zug war pünktlich“ und „Billard um halbzehn“ greift er die Geschehnisse vor und während des Zweiten Weltkriegs und deren Auswirkungen auf die Menschen auf und verarbeitet sie auf zeitkritische Weise.

Sansibar oder der letzte Grund von Alfred Andersch ist ein weiterer Roman, der für die Literatur der 1950er Jahre kennzeichnend ist.

Die Erfahrungen einer verfolgten Gruppe von Menschen mit einem allgegenwärtigen, namenlosen Terror sind zentrales Thema, bei den Sansibar als utopischer Ort geschildert wird, an dem eine bessere Welt gefunden werden kann.

Ilse Aichinger ist eine österreichische Autorin, die in den 50er Jahren zu einer wichtigen Vertreterin der deutschen Nachkriegsliteratur wird. In ihrer Kurzgeschichte "Das Fenster-Theater" behandelt als zentrales Thema die Vorurteile, die Menschen gegeneinander haben.

Im Bereich der Lyrik ist Paul Celan mit seinem Werk „Die Todesfuge“ ein hervorragender Vertreter der Literaturepoche.

Das Gedicht erschien in der Sammlung „Mohn und Gedächtnis“ und thematisiert in einer symbolreichen lyrischen Sprache das Grauen der nationalsozialistischen Judenvernichtung und die schwerwiegende Erinnerung an unüberwindliches Leid.

In der Literatur hat das dialektische Theater von Berthold Brechts späten Jahren mit Werken wie „Die Tage der Commune“ einen starken Einfluss. Auch Bernd Apitz gehört zu den wichtigen Autoren der Epoche in der DDR und wird besonders durch seinen Roman „Nackt unter Wölfen“ bekannt.

Fazit



Die 50er Jahre waren eine Literaturepoche, in der es kaum große Diskussionen gab. Die Autoren verspüren ein tiefes Misstrauen gegen Ideologien aller Art und suchen nach neuen Ausdrucksformen, die sich von der ideologisch missbrauchten Sprache des Nationalsozialismus abgrenzen.

Aus diesem Grund tritt auch der auktoriale Erzähler in den Hintergrund und wird zunehmend von einem personalen Erzähler ersetzt.

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