Zusammenfassung der Literaturepoche Naturalismus (1880-1900)

 
Beim Naturalismus handelt es sich um eine Literaturepoche zwischen 1880 und 1900, die vor allem in Deutschland sehr ausgeprägt ist. Ziel der Anhänger ist es, die Realität ungeschönt und realistisch zu verbildlichen
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Die Strömung findet jedoch nicht nur in der Literatur statt, sondern auch im Theater und in der Kunst. Die naturalistischen Dichter fordern vor allem eine naturwissenschaftliche Darstellung der Wirklichkeit.

Es geht in den Texten dann meistens um Missstände und Probleme der modernen Industriegesellschaft, sowie um das Elend und die Ohnmacht des Einzelnen in den großen Städten.

Der Naturalismus entsteht zwischen den Epochen des Realismus und des Impressionismus. Der Begriff leitet sich von dem lateinischen Begriff "Natura" ab und bedeutet Natur. Wie man schon herauslesen kann, handelt es sich beim Naturalismus um eine Protestbewegung.

Sie erscheint sogar wie eine Steigerung der Radikalisierung. Es werden Ideen des Sozialismus und der Arbeiterbewegung entwickelt. Die Darstellungen sind also objektiv und versinnbildlichen die Wirklichkeit. Es werden Konflikte gezeigt und all das Hässliche in der Welt.

Besonders sozialkritische Themen prägen die Gedichte und Texte mit psychologischen Hintergründen. Die Alltage der Menschen sind hier meistens triebhaft, niedrig und krankhaft, was dann auch der Grund dafür ist, warum die Menschen an Moral verlieren. Es sollen die Augen für einen sozialen Gedanken geöffnet werden. Ein philosophischer oder religiöser Überbau wird abgelehnt.

Autoren, die für den Naturalismus stehen sind Gerhart Hauptmann, Arno Holz, Ludwig Anzenruber, Max Bernstein, Johan Bojer, Karl Bleibtreu, Otto Julius Bierbaum, Hermann Sudermann, Max Kretzer und Hermann Conradi. Allesamt verfassen sie Novellen, Dramen, Romane und Phrasen, die die Menschen wecken sollen.

Das Menschenbild im Naturalismus liegt der Abkehr vom Idealismus zugrunde. Es wird nicht mehr daran geglaubt, dass das Denken die Realität bestimmten kann. Die Menschen sind von den äußeren Umständen abhängig und werden in ein bestimmtes Milieu geboren.

Der Mensch funktioniert also rein biologisch und ist gesellschaftlich gebunden. Seine individuelle Entwicklung ist begrenzt und vorherbestimmt. Das Menschenbild ist sehr materialistisch und leer. Diese Begrenzung wird in der Literatur verdeutlicht. dafür werden oft wissenschaftliche Methoden angewendet.

Werke, die aus dem Naturalismus stammen sind die Literaturzeitschrift "Die Gesellschaft" und "Kritische Waffengänge".

In der Literatur werden hauptsächlich Kurzformen, wie zum Beispiel Novellen und Skizzen verwendetet. Themen, die angesprochen werden, sind Prostitution, das Leben in Mietskasernen, das Massenelend und der Alkoholismus.

Der neu entwickelte Sekundenstil findet hier seine größte Verwendung. Beim Sekundenstil handelt es sich um eine Erzähltechnik, der von Adalbert von Hanstein erfunden wurde. Dieses Gestaltungsmittel schildert Raum und Zeit in wenigen Sekunden.

Gedanken und Worte werden lautgetreu abgebildet aus Wortfetzen, Unterbrechungen, Versprecher und Pausen. Die Wiedergabe ist also exakt und soll unter die Haut gehen. Der Sekundenstil wird unter anderem im Wert von Gerhart Hauptmanns "Bahnwärter Thiel" gezeigt.

Der Naturalismus verneint Subjektivität und verfolgt die wissenschaftliche Darstellung. Romantische Kunstformen werden hier abgelehnt, sodass Lyrik komplett wegfällt. Man kann hier sogar von einer Revolution der Lyrik sprechen. Nichts soll mehr versüßlicht werden. Der Dialekt und die Umgangssprache spielen hier eine große Rolle. Dieser neue Stil prägt die Großstadtlyrik. Es wird die Sprache, der Rhythmus, der fragmentarische Stil der unteren sozialen Schichten aufgenommen.

Kennzeichen des Naturalismus sind die empirische Wirklichkeit, der Determinismus, die Kausalität, die Objektivität und die Rationalität. Anhand von Dialekten, Soziolekten, Psycholekten und Idiolekten werden Texte verfasst.

Es werden also sowohl eine geografische, schichtspezifische Ausdrucksweise verwendet als auch eine situationsbedingt und individuelle Ausdrucksweise. Die Protagonisten wirken sehr ironisch und zynisch. Das Merkmal eines naturalistischen Gedichtes ist es weder eine Metrik noch eine Reimform zu haben.

Ziel des Naturalismus ist es, neue Perspektive zu bieten und Auswege aus dem Elend zu zeigen. Die Menschen wollen gehört werden und nehmen keine Blatt vor den Mund. Die Dinge werden erzählt, wie sie sind ohne Umschreibungen und Verblümungen.

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