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Zusammenfassung Zweier Ohne

...alist und Schriftsteller, thematisiert die Freundschaft zweier heranwachsender Jungen, Johann und Ludwig, mit all ihren Höhen und Tiefen. Mit ruhigem Erzählton beginnt die Novelle, aus der Perspektive Johanns, mit dem Kennenlernen der beiden elfjährigen Jungen. Beide verband ihre Leidenschaft zum Rudern in der Bootsklasse "Zweier Ohne", wo es auf das perfekte synchrone Zusammenspiel beider Ruderer ankommt. Ihre stärkste Wettkampfkonkurrenz war ein Zwillingspaar aus Potsdam weshalb die beiden Freunde beschlossen wie Zwillinge werden zu wollen: Jede freie Minute wollen sie miteinander teilen, ihre Gedanken austauschen und sogar das gleiche Essen. Die Zwillingsbrüderschaft solle sogar so weit gehen, dass wenn der eine über die Autobahnbrücke - ein zentraler Ort in Kurbjuweits Novelle - springen solle, der andere folgen müsse. Die nächsten sieben Jahre waren die ihren. Sie wuchsen unzertrennlich gemeinsam auf, verbrachten die Zeit beim Rudern und Trainieren, dem Restaurieren eines alten Motorrads, teilten ihre ersten sexuellen Erfahrungen und wurden erwachsen. Untermalt wird diese idyllische Freundschaft von der verzwickten Liebesbeziehung zwischen Johann und Vera, die nicht nur von ihm ein Kind erwartet, sondern auch ihn als den Hauptschuldigen an dem Tod ihres Bruder sieht. Ebenso verzwickt erscheint die Entwicklung der Beziehung der zwei Männerfreunde, was in Abhängigkeit und Hörigkeit des einen und Machtansagen des anderen zum Ausdruck kommt. Immer wieder wechselt der Erzählrahmen zwischen vergangener Jugendfreundschaft und dem gegenwärtigen Johann, der auf die Ankunft Veras wartet. Der tragischen Tod Ludwigs bildet den Anfang der Dinge für die konfliktreiche Beziehung zwischen Johann und Vera - Ludwigs Schwester. Das Werk weise, nach Aussage Kurbjuweits, zwar autobiographische Züge auf, doch habe sich sowohl die Geschichte als solche als auch die Charaktere im Schreibfluss selbst geformt und entwickelt. Durch den Stil der Novelle wird der Leser zwischen Gegenwart und Vergangenheit hin und her geführt, wodurch die emotionale Aufgeladenheit Johanns untermalt wird und die Geschichte schließlich im Novellen typischen offenen Schluss den Leser mit offenen persönlichkeitsentwickelnden Fragen verabschieden kann. Kurbjuweit schafft mit seiner modernen Novelle ein zeitgenössisches Bild der schwierigen Phase des Erwachsenwerdens. Geschickt greift er Emotionen wie Ängste, Sehnsüchte und Liebe auf und verflechtet sie zu einem düsteren, bedrohlichen Schauplatz seiner zwei Hauptcharaktere. Das bewusste offen lassen auf zentrale Fragestellungen, die zur Klärung und Lösung der angestauten Konflikte führen würde, ist strategisch von Kurbjuweit gewählt...

Zusammenfassung von Wer die Nachtigall stört

...er die Nachtigall stört“ (original: „To kill a mockingbird“) ist ein Roman der amerikanischen Schriftstellerin Harper Lee aus 1960. Im Augenmerk der Geschichte stehen die Schwierigkeiten von zwischenmenschlichen Beziehungen, Rassismus und Diskriminierung der 1930er Jahre. Im Mittelpunkt des Geschehens steht die Gerichtsverhandlung des Schwarzen Tom Robinson. Atticus Finch, Vater und Anwalt, nimmt die Rolle des Verteidigers ein und kämpft für die Rechte der Schwarzen. Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive der Tochter von Finch erzählt und ist in zwei Teile unterteilt. Die Ereignisse spielen in Maycomb, einer fiktiven Kleinstadt in Süd-Alabama. Atticus Filch, Anwalt und Vater der Kinder Jem und Scout, hält nach dem Tod seiner Frau nicht an der Tradition seiner Familie fest. Anstatt weiter Baumwollen anzubauen, hat er sich für ein Jura-Studium entschieden. Außerdem hat er, trotz der negativen Äußerungen, die schwarze Köchin Calpurnia eingestellt, die ihm auch im Haushalt hilft. Jem erleidet einen schwierigen Ellenbogenbruch, der jedoch wie ein Wunder ohne Schäden verheilt. Scout erzählt rückblickend, wie es zu dieser Verletzung kam: Die Geschichte beginnt eigentlich im Jahr 1933, wo der Neffe einer Nachbarin die Sommerferien bei ihnen verbringt. Sein Name ist Charles Baker Harris, auch Dill genannt. Dill ist sehr an den Nachbarn der Familie Finch interessiert, den Radleys. Ein ganz besonderes Interesse weckt aber deren Sohn Arthur Boo, um den die spannendsten Gerüchte kursieren. Er wird aufgrund seines auffälligen Verhaltens von den Eltern im Haus versteckt. Auch das Interesse von Scout und Jem wird geweckt, da die beiden bis dato geglaubt haben, dass Arthur ein Gespenst sei. Sie nähern sich daher ständig dem Haus. Das erste Schuljahr beginnt und verläuft ganz und gar nicht nach Scouts Erwartungen. Aufgrund ihrer bereits vorhanden Schreib- und Lesekenntnisse finden ständige Unstimmigkeiten mit ihrer unerfahrenen Lehrerin statt. Als Scout eines Tages mit ihrem Vater darüber redet, meint dieser nur, dass sie versuchen solle, sich in ihre Lehrerin hineinzuversetzen. Denn nur so wird es ihr möglich sein, Verständnis für andere Menschen aufzubringen. Die Faszination über die Radleys hält nach wie vor an. In den folgenden Sommerferien erfinden die Kinder ein Theater über den unheimlichen Arthur Boo und schreiben ihm einen Brief. Bevor sie es aber schaffen, den Brief abzuliefern, werden sie von Atticus aufgehalten und ermahnt. Die Kinder hören jedoch nicht darauf und starten gegen Ende der Ferien einen erneuten Versuch. Bevor sie einen Blick ins Fenster der Nachbarn erhaschen können, werden sie bemerkt. Während sie flüchten, feuert Nathan Radley einen Warnschuss ab. Aufgrund eines Falles von Atticus werden Jem und Scout das erste Mal mit Rassismus konfrontiert. Ihr Vater übernimmt die Verteidigung des Schwarzen Tom Robinson, dem vorgeworfen wird, das weiße Mädchen Mayella Ewell vergewaltigt zu haben. Trotz der Beweise von Atticus, dass dies aufgrund der verkrüppelten Hand von Tom gar nicht möglich sei, fällt die Entscheidung nicht positiv aus. Die Geschworenen verurteilen Robinson ohne jeglichen Kompromiss. Er wird daraufhin in ein Gefängnis verlegt, wo er nach kurzer Zeit bei einem Fluchtversuch stirbt. Atticus hat sich mit diesem Fall viele Feinde gemacht und auch die Kinder haben es in der Schule nicht leicht. Keiner versteht, wie Atticus einen Schwarzen gleich behandeln kann wie einen weißen. Trotzdem gibt es den ein oder anderen, der auf Atticus Seite steht und einsieht, dass die Geschichte von Mayella Ewell nur ein Hirngespinst ist. Ihr Vater Bob Ewell weiß dies nur zu gut, macht jedoch Atticus für viele Dinge in seinem Leben verantwortlich. Während Jem und Scout sich eines Tages auf den Rückweg von einer Theateraufführung machen, werden sie von einem unbekannten Mann attackiert, der niemand anderes ist als Bob Ewell. Jedoch eilt ihnen Arthur Boo Radley zu Hilfe, der Ewell ein Messer in die Brust rammt. Jem erleidet bei der Attacke einen Armbruch. Anfangs wird Jem für den Mord verdächtigt, es stellt sich jedoch relativ schnell heraus, dass Boo Radley dafür verantwortlich ist. Da er jedoch keine Aufmerksamkeit auf sich ziehen will, wird der Bevölkerung geschildert, dass Ewell auf das Messer gefallen ist und so den Tod erleidet hat. Der Roman „Wer die Nachtigall stört“ stellt Rassismus in den Mittelpunkt. Harper Lee’s Schreibstil ist relativ einfach gehalten, sodass es gut vorstellbar ist, dass eine neunjährige die Geschehnisse wiedergibt. Das Buch zählt jedoch zu einem wichtigen Teil der Literaturgeschichte, dass die Schwierigkeiten der Diskriminierung sehr gut an die Oberfläche bringt. ...

Under der Linden Zusammenfassung und Analyse

... Das zu behandelnde Werk „Under der Linden“ wurde um 1200 von Walther von der Vogelweide verfasst und gehört somit zur mittelalterlichen Lyrik. Das Ge... ... Mädchens , mit seinem höfischen Geliebten. Diese Dichtung kann man unter anderem der ebenen Minne zuordnen, für welche die erfüllte, gegenseitige Liebe charakt... ...lumen sehen, die den Liebenden als Bett gedient hatten. Sie sollen sich an der Wiese getroffen, sich geküsst und geliebt haben. Sie schämte sich, erführe jemand von dem Liebeserlebnis. Doch der einzige Zeuge sei die Nachtigall gewesen, die wohl verschwiegen bleiben würde. Das Werk umfasst 4 Strophen zu je 9 Versen. Die ersten drei Reimpaare sind jeweils durch Kreuzreime verknüpft. Das Letzte wiederum umschließt den achten Vers. Daraus ergibt sich das Schema abcabcded. Da es sich bei „Under der Linden“ um einen Minnesang handelt, und keine Melodie überliefert ist, lässt sich keine konkrete Aussage über das Metrum machen. Am wahrscheinlichsten ist eine daktylische Form, welche dem Lied eine lebhafte und tänzerische Note verliehe. Die Darstellung der einzelnen Strophen ist nahezu identisch. Die jeweils ersten beiden Verse der Strophen eins („Under der Linden/an der heide“ (Vgl. V.1-2)) und zwei („Ich kam gegangen/zuo der ouwe:“(Vgl. V.10-11)) haben jeweils vier, beziehungsweise fünf Silben. Der Sprecher verwendet für seine Beschreibung viele Begrifflichkeiten aus dem Bereich der belebten Natur. Beispielsweise „An der heide“ (Vgl. V.2), „Gebrochen bluomen unde gras“ (Vgl. V.9) und „Bî den rôsen“ (Vgl. V.25). Der Linde kommt dabei eine besondere Bedeutung zu. Einerseits ist sie der Ort des Geschehens, und durch ihre herzförmigen Blätter ein natürliches Symbol für die Liebe. Andererseits galt sie zu Vogelweides Zeiten als Gerichtsbaum. Vogelweide verwendete außerdem zahlreiche rhetorische Mittel, wie die Anapher „dâ unser zweier bette was/ dâ mugt ir vinden“ (Vgl. V.2-3). In der letzten Strophe ist eine Diaphora zu finden. „niemer niemen“(Vgl. V.32). Weiterhin findet sich in Vers 16 eine Hyperbel:„Kuste er mich? Wol tûsentstunt!“. Die Onomatopoesie „Tandaradei“ (Vgl. V.8) soll den Gesang der Nachtigall verklanglichen. Man kann sie auch gleichzeitig als Neologismus auffassen. Auffällig ist weiter, dass diese Lautmalerei in jeder Strophe und jeweils im selben Vers vorkommt. Der Titel „Under der Linden“ ist, wie schon erwähnt, Anspielung auf den Ort der Handlung, das Liebesbild der Linde und das Richten unter dem Baum. Innerhalb des Werkes ist eine Wandlung in der Denkweise des lyrischen Ichs zu verzeichnen. So weicht die Euphorie der ersten zwei Strophen immer mehr der Angst vor gesellschaftlicher Ächtung. Das lyrische Ich ist in vorliegendem Minnesang nicht mit dem Verfasser gleichzusetzen. Eine sehr emotionale Ausdrucksweise, sowie die Aussage „Dá war ich empfangen/hêre frouwe“ (Vgl. V.13-14) und die Anspielung auf die Jungfrau Maria, lassen den Schluss zu, dass es sich um eine junge Frau handelt. Die Nachtigall, als neutraler, schweigsamer Beobachter, der Geliebte und das lyrische Ich selbst sind in die Handlung eingebunden. Das Gedicht stellt in gewisser Weise eine geistige Revolution zu Zeiten Vogelweides dar. Die Thematik ist in dieser Form vorher nicht von anderen Autoren aufgegriffen worden. Der Liebesakt zweier Personen aus Unterschiedlichen Ständen war eine unerhörte Begebenheit. Der Minnesänger regt seine Zuhörer nicht nur dazu an ihrer Phantasie freien Lauf zu lassen, vielmehr kritisiert er die verstaubten, engstirnigen Vorstellungen welche in bisherigen Minnegesängen stets propagiert wurden. Durch zahlreiche Adjektive und sprachliche Mittel wirkt das Werk lebendig und enthusiastisch. Der gezielte Einsatz von Stilfiguren, zum Beispiel der Diaphora, erscheint förmlich als Unterstreichung des Gesagten. Das Bild des Gerichtsbaumes steht in Verbindung mit der von der jungen Frau empfundenen Scham in Strophe vier. Sie ängstigt sich vor gesellschaftlichen Sanktionen, vertraut jedoch letztendlich darauf, dass weder ihr Geliebter noch die Nachtigall das Geheimnis preisgeben werden. Die Nachtigall hat eine besondere Bedeutung für Walther, da sie auch auf seinem Wappen zu finden ist. Ein S...

Zusammenfassung von Abschied von Sidonie

... Erich Hackl basiert auf einer wahren Geschichte und handelt von den Leben der Sidonie Adlersburg, einem Roma Mädchen. Geboren wurde die Hauptfigur im... ...r starb sie im bekanntesten aller Konzentrationslager, Auschwitz-Birkenau. Der Roman erschien im Jahr 1989. Die Erzählung beginnt mit dem Fund von Si... ...n Steyr gefunden. Hier erhält sie die Behandlung, die nötig ist, da sie an der sogenannten ``englischen Krankheit“ leidet. Dabei handelt es sich um eine Schwächung der Knochen. Da das Kind in einem schlechten Zustand ist, nimmt sich das Jug... ...eit später. Sie erklärt den Angestellten im Krankenhaus, dass sie nicht in der Lage sei ihr Kind groß zu ziehen. Die Wirtschaftslage ist schlecht und die Bevölkerung leidet unter Armut und Arbeitslosigkeit. Nicht wenige Kinder sterben an Unterernährung. Amalia Dorflinger nimmt das kleine Kind zunächst an sich. Sidonie kann jedoch nicht lange bei ihr bleiben, da Amalias Mann mit dem Kind nicht einverstanden ist. Dabei handelt es sich um die erste Ablehnung, die das kleine Mädchen ertragen muss. Auch andere Menschen haben ihre Vorurteile und begegnen Sidonie mit Rassismus. Nun nimmt sich Josefa Breirather dem Kind an. Hier wird Sidonie gesund gepflegt und kommt zu Kräften. In der Familie erscheint sie erwünscht zu sein. Der Ehemann von Josefa, Hans ist Mitglied des Schutzbundes und Sozialdemokrat. Obwohl das kleine Mädchen eine erkennbare dunklere Haut hat, fühlt sie sich schnell als Teil der Familie. Die Umstände beginnen sich jedoch in der Gesellschaft zu ändern, und der Kanzler Dollfuß baut eine Diktatur auf. Die sozialdemokratische Partei, in der sich Hans engagiert hat, wird verboten. Aufgrund seiner Unterstützung dieser politischen Gesinnung, wird Hans zu eineinhalb Jahren Haft verurteilt. Die Familie nimmt später noch ein zweites Pflegekind, mit dem Namen Hilde bei sich auf. Die beiden Mädchen werden über die Zeit beste Freunde. Dass sie eine unterschiedliche Hautfarbe haben, spielt dabei nie eine Rolle. Obwohl sie hier ein liebevolles Zuhause gefunden hat, sind die Behörden bestrebt Sidonie wieder zu ihrer alten Familie zu bringen. Dafür werden sogar die nationalsozialistischen Institutionen genutzt. Das Leben von Sidonie wird jedoch auch dadurch geprägt, dass andere Kinder sie häufig verspotten. Außerdem hat Josefa große Angst davor, dass Zigeuner in die Stadt kommen könnten und Sidonie mitnehmen. Kurz nachdem Sidonies leibliche Mutter wieder gefunden werden konnte, bricht der Kriege aus. Zuvor hatte das Jugendamt mit allen Mitteln versucht, Sidonie zu ihrer Mutter zu bringen. Das Bitten der Familie und selbst das Angebot, auf das Pflegegeld zu verzichten, bleiben aussichtslos. Das Mädchen muss zu ihrer leiblichen Mutter. Zunächst freut sie sich sogar darüber, doch vor dem Abschied hat sie dennoch Angst. Sidonie wird daraufhin in ein Zigeunerlager gebracht. Verlassen werden kann dies ist nur gegen Vorlage eines gültigen Ausweißes. Es wird schnell klar, dass dieses Lager nur dazu dient, die Zigeuner nach und nach in ein Konzentrationslager zu bringen. Nachdem der Zweite Weltkrieg beendet ist, wird Hans Bürgermeister seiner Stadt Steyr. Erst jetzt kann er in Erfahrung bringen, was den Zigeunern zugestoßen ist. Auch Sidonie wurde nach Auschwitz Birkenau gebracht und starb schließlich dort. Das Jugendamt weist jegliche Schuld von sich. Ebenso reagiert Sidonies leibliche Mutter. Die ganze Erzählung des Autors erfolgt ohne eine persönliche Stellungnahme oder Wertung. Das wird dadurch unterstützt, dass Erich Hackl sichselbst als ein Chronist versteht. Deshalb wird auch Material eingestreut, wie beispielsweise Briefe von Behörden, um die Verhältnisse der damaligen Zeit noch besser auf zeigen zu können. ...

Zusammenfassung von Abschied von Sidonie

... Erich Hackl basiert auf einer wahren Geschichte und handelt von den Leben der Sidonie Adlersburg, einem Roma Mädchen. Geboren wurde die Hauptfigur im... ...r starb sie im bekanntesten aller Konzentrationslager, Auschwitz-Birkenau. Der Roman erschien im Jahr 1989. Die Erzählung beginnt mit dem Fund von Si... ...n Steyr gefunden. Hier erhält sie die Behandlung, die nötig ist, da sie an der sogenannten ``englischen Krankheit“ leidet. Dabei handelt es sich um eine Schwächung der Knochen. Da das Kind in einem schlechten Zustand ist, nimmt sich das Jug... ...eit später. Sie erklärt den Angestellten im Krankenhaus, dass sie nicht in der Lage sei ihr Kind groß zu ziehen. Die Wirtschaftslage ist schlecht und die Bevölkerung leidet unter Armut und Arbeitslosigkeit. Nicht wenige Kinder sterben an Unterernährung. Amalia Dorflinger nimmt das kleine Kind zunächst an sich. Sidonie kann jedoch nicht lange bei ihr bleiben, da Amalias Mann mit dem Kind nicht einverstanden ist. Dabei handelt es sich um die erste Ablehnung, die das kleine Mädchen ertragen muss. Auch andere Menschen haben ihre Vorurteile und begegnen Sidonie mit Rassismus. Nun nimmt sich Josefa Breirather dem Kind an. Hier wird Sidonie gesund gepflegt und kommt zu Kräften. In der Familie erscheint sie erwünscht zu sein. Der Ehemann von Josefa, Hans ist Mitglied des Schutzbundes und Sozialdemokrat. Obwohl das kleine Mädchen eine erkennbare dunklere Haut hat, fühlt sie sich schnell als Teil der Familie. Die Umstände beginnen sich jedoch in der Gesellschaft zu ändern, und der Kanzler Dollfuß baut eine Diktatur auf. Die sozialdemokratische Partei, in der sich Hans engagiert hat, wird verboten. Aufgrund seiner Unterstützung dieser politischen Gesinnung, wird Hans zu eineinhalb Jahren Haft verurteilt. Die Familie nimmt später noch ein zweites Pflegekind, mit dem Namen Hilde bei sich auf. Die beiden Mädchen werden über die Zeit beste Freunde. Dass sie eine unterschiedliche Hautfarbe haben, spielt dabei nie eine Rolle. Obwohl sie hier ein liebevolles Zuhause gefunden hat, sind die Behörden bestrebt Sidonie wieder zu ihrer alten Familie zu bringen. Dafür werden sogar die nationalsozialistischen Institutionen genutzt. Das Leben von Sidonie wird jedoch auch dadurch geprägt, dass andere Kinder sie häufig verspotten. Außerdem hat Josefa große Angst davor, dass Zigeuner in die Stadt kommen könnten und Sidonie mitnehmen. Kurz nachdem Sidonies leibliche Mutter wieder gefunden werden konnte, bricht der Kriege aus. Zuvor hatte das Jugendamt mit allen Mitteln versucht, Sidonie zu ihrer Mutter zu bringen. Das Bitten der Familie und selbst das Angebot, auf das Pflegegeld zu verzichten, bleiben aussichtslos. Das Mädchen muss zu ihrer leiblichen Mutter. Zunächst freut sie sich sogar darüber, doch vor dem Abschied hat sie dennoch Angst. Sidonie wird daraufhin in ein Zigeunerlager gebracht. Verlassen werden kann dies ist nur gegen Vorlage eines gültigen Ausweißes. Es wird schnell klar, dass dieses Lager nur dazu dient, die Zigeuner nach und nach in ein Konzentrationslager zu bringen. Nachdem der Zweite Weltkrieg beendet ist, wird Hans Bürgermeister seiner Stadt Steyr. Erst jetzt kann er in Erfahrung bringen, was den Zigeunern zugestoßen ist. Auch Sidonie wurde nach Auschwitz Birkenau gebracht und starb schließlich dort. Das Jugendamt weist jegliche Schuld von sich. Ebenso reagiert Sidonies leibliche Mutter. Die ganze Erzählung des Autors erfolgt ohne eine persönliche Stellungnahme oder Wertung. Das wird dadurch unterstützt, dass Erich Hackl sichselbst als ein Chronist versteht. Deshalb wird auch Material eingestreut, wie beispielsweise Briefe von Behörden, um die Verhältnisse der damaligen Zeit noch besser auf zeigen zu können. ...

Zusammenfassung Anton taucht ab

...In dem 2010 erschiener Roman "Anton taucht ab" von Milena Baisch begleitet der Leser den jungen Anton, der nur widerwillig mit seinen Großeltern Urlaub auf dem Campingplatz macht. Doch nach und nach erkennt der Junge, dass Camping doch Spaß machen kann. Anton ist ein cooler Typ, zumindest ist er das in der virtuellen Welt, in seinem Computerspiel und auch in den Chatrooms hat er die besten Sprüche drauf. Doch als Anton mit seinen Großeltern in den Urlaub auf dem Campingplatz fährt, wird aus dem sonst so coolen Anton ein kleiner Spießer. Statt eines Pools gibt es im Urlaubsort nur einen "Ekel-See", der voller glitschiger Pflanzen und fieser Frösche ist. "Geht´s noch?" fragt sich der sonst so lässige Anton, denn diesen Urlaub hat sich der phantasievolle Junge eigentlich ganz anders vorgestellt. Den Traum von den Arschbombem und seinen Tauchgängen muss Anton nun vergessen. Warum die anderen Kinder sich fröhlich jauchzend in den See stürzen, dort springen und plantschen, kann Anton nicht verstehen. Er jedenfalls, will nicht mal den kleinen Zeh in diesen dunklen, ekligen See versenken. Eigentlich will Anton nun lieber Chips essen und einen Actionfilm ansehen, doch Oma und Opa lassen nicht locker und so muss Anton doch mit an den See, wo die anderen Kinder im Wasser spielen. Marie, die großen Spaß beim schwimmen und plantschen hat, ist verwundert warum Anton in kompletter Montur an den See kommt und keine Badehose trägt und Pudel, ein Junge mit merkwürdiger Frisur sorgt schon bald für Ärger. Doch Anton hat keine Lust auf Ärger, er will einfach seine Ruhe haben. Am nächsten Urlaubstag begleitet Anton seinen Opa zum Angeln. Heute trägt der Junge zwar die Badehose, hat aber nicht vor, in das Wasser zu gehen. Auch hat er nur wenig Lust, das Angeln von seinem Opa zu erlernen, denn auch das findet er eklig. Um den Opa zu besänftigen, geht er aber auf dessen Vorschlag ein und versucht sich an der Angel. Als der Opa einen kleinen Raubfisch fängt, der viel zu klein für das Abendessen der drei Camper ist, freundet sich Anton mit dem Fisch an. Er kann seinen Opa davon abhalten, seinen neuen Freund, den er "Piranha" nennt, als Köder für einen größeren Fang zu nutzen. Er nimmt ein altes Gurkenglas als Fischglas und fährt seinen kleinen Freund in seinem neuen Zuhause auf einem ferngesteuerten Geländewagen über den Campingplatz und zeigt ihm die Menschen, die hier Urlaub machen. In dem kleinen Fisch hat Anton einen Vertrauten gefunden, dem er seine Ängste gestehen kann. Zwar gibt es vor, den See extrem eklig zu finden, doch im Geheimen hat der Junge einfach Angst. Angst vor dem Wasser und Angst vor anderen Kindern. Deshalb versucht er auch dem aggressiven "Pudel", einem Jungen, der sich mit Anton prügeln möchte, aus dem Weg zu gehen. Eine große Klappe hat Anton nämlich nur in der virtuellen Welt. Der Junge gesteht seinem tierischen Freund, dass er sich selbst als Versager sieht, immerhin sagt auch sein Vater immer "Das schaffst du nieeeee!". Als er sich im Waschraum plötzlich dem aggressiven Pudel gegenübersteht, muss Anton sich entscheiden. Kämpft er für seinen Freund, den kleinen Fisch "Piranha" oder traut er sich wieder nicht, obwohl er doch eigentlich davon träumt, ein echter Held zu sein. Ein Held, der, wie in seinen Computerspielen alle schweren Level schaffen kann, doch im wahren Leben plötzlich Angst hat. Als dem Jungen plötzlich nichts mehr anderes übrig bleibt, als sich endlich auch im wahren Leben seinen Hürden zu stellen, springt Anton über seinen Schatten und traut sich sogar, in den dunklen See zu springen. Auf den nächsten Campingurlaub mit den Großeltern freut sich Anton jetzt schon. Der Roman "Anton taucht ab" beschäftigt sich mit dem Erwachsen werden und dem damit verbunden entdecken der Welt. Sowie mit dem Unterschied zwischen Phantasie und der realen Welt. ...

Zusammenfassung von Ein Brief (Chandos-Brief)

... blickt auf einige hoch gelobte Frühwerke zurück und gilt als junges Genie der Dichterkunst. Das Wort wird durch ihn zum Leben erweckt und er vermag es wie kein anderer, die Sprache so zu beflügeln, dass jeder einzelne Buchstabe und jedes entstandene Wort an Bedeutsamkeit gewinnt. Die Sprache ist für ihn Ausdruck tiefster Emotionen. Mittlerweile ist Lord Chandon der Sprache als höchste Form des Ausdrucks überdrüssig. Wie ein Gourmet-Koch, der seinen Geschmackssinn verloren hat, ist er außer Stande, die Worte zu sortieren. Feste Begriffe als Beschreibung eines Gegenstandes oder einer Begebenheit, gibt es für ihn nicht mehr. Blickt er auf seine eigenen Werke zurück, spürt er eine große Distanz. Er kann sich weder mit seiner Schreibkunst identifizieren, noch kann er sie ertragen. Die Einheit zwischen Seele, Körper und Geist ist für ihn zerstört, selbst das Aussprechen dieser Worte bereitet ihm großes Unbehagen. Die Sprache führt die Welt für ihn nicht mehr zusammen, sie teilt sie in ein Scherbenmeer; Barrieren tun sich auf! Aus Intensität und Tiefgang wird schiere Oberflächlichkeit, der sich Lord Chandon nicht länger aussetzen kann und mag. Für ihn sind sprachliche Mittel die unterste Form des Ausdrucks und er entsagt seinem bisherigen Wesen völlig. Chandons Brief selbst ist klar strukturiert und von einer tadellosen Rhetorik; alles, was er als verlorengegangen beschreibt, gelingt ihm hier meisterhaft. Lord Chandon bricht mit seinen Grundsätzen und mit sich selbst. Diese Entfremdung der eigenen Sprache, die ihm bisher alles zu sein scheint, macht ihn zum Außenseiter. Seine Ablehnung der Sprache als Form des Ausdruckes und die Sprache an sich kann man als "Flüsse tiefster Intoleranz" sehen, die ein Zusammenwachsen unmöglich machen. "Ein Brief"(Chandons Brief) ist Abschied und Wiedergeburt zugleich. Während Chandon der vermeintlichen Sinnhaftigkeit der Sprache für immer entsagt und sein Talent verloren glaubt, findet er Gefallen an der stillen Sprache und sucht nach neuen Brücken, die es den Menschen ermöglicht, unvoreingenommen aufeinander zuzugehen. So wie ein Blinder eine deutlich höhere Sensibilität anderen Menschen gegenüber entwickelt, verspürt Chandon den dringlichen Wunsch, ein Beobachter der stillen Gegenstände zu sein, die auf andere Art und Weise mit ihm kommunizieren. Es ist eine sprachlose Schwärmerei seinerseits, die ihn einerseits erfüllt und andererseits seine innere Leere spüren lässt. Lord Chandon verabschiedet sich als poetischer Weggefährte Bacons, gibt aber an, eine neue Form des Ausdrucks finden zu wollen... "Ein Brief" ist ein Prosawerk mit vielen Metaphern, welches die Liebe zum geschriebenen Wort unterstreicht und gleichzeitig in seiner Sinnhaftigkeit als bedeutungslos erscheinen lässt. Es spiegeln sich Parallelen zwischen dem fiktiven Schriftsteller Chandon und dessen "Erfinder" Hugo von Hofmannsthal wieder. In beeindruckender Form wird das Zusammenspiel zwischen der Kraft des Wortes an sich und der gleichzeitigen Sprachlosigkeit des jungen Lord Chandon zelebriert. Brief gilt als einer der wichtigsten Gründungsschriftstücke der modernen Literatur und ist mit seiner Sprachkritik in die Geschichte eingegangen. Gleichzeitig markiert er eine Wende im Schaffen des Künstlers. Hugo von Hofmannsthal zweifelt wie auch andere Schriftsteller um die Jahrhundertwende, dass die Wirklichkeit mithilfe von Sprache und Literatur objektiv a...

Was ist das epische Theater?

...Das epische Theater gehört zu den modernen Theaterformen. Bertolt Brecht (1898-1956) begründete das epische Theater. Zielsetzung ist das Anregen des Z... .... Das epische Theater Durch den Einsatz von Verfremdungseffekten bekommt der Zuschauer nicht die Gelegenheit sich in die Charaktere hinein zu fühlen... ...t. Dabei gibt es keine strikte Trennung mehr von Epik und Dramatik. Eine andere Bezeichnung für das epische Theater ist das erzählende Theater. Das episc... ...rnunft des Zuschauers. Zielsetzung liegt darin, die Gesellschaft zu verändern. Der Zuschauer wird zum Beobachter und steht zu dem Geschehen in Distanz. Als... ...oletariat, mit dem Ziel das politische Denken und das Handeln anzuregen. Der Mensch kann verändert werden und mit ihm verändert sich die Welt. Die inhaltlichen Merkmale des epischen Theaters Das epis... ...lcharakter. Es stellt nicht einfach nur tragische Einzelschicksale dar, sondern behandelt auch große gesellschaftliche Themen wie zum Beispiel Krieg, wirtschaftliche Probleme oder soziale Missstände. Es zieht Bezug zum Alltag und stellt eine Verbindung zur Lebenswirklichkeit der Zuschauer her. Zielsetzung liegt in der Weltverbesserung und nicht in der Verbesserung des einzelnen Menschen. Merkmale des epischen Theaters Das epische Theater ist eine offene Dramenform und greift nicht mehr auf die fünf Akte des klassischen Dramas zurück. Es arbeitet mit Sprüngen und Wendungen, die im Handlungsverlauf stattfinden. Jede Szene kann für sich allein stehen. Dazu kommen epische Elemente, die eingebaut werden, wie zum Beispiel ein Erzähler. Auch der Schauspieler soll sich nicht in die Rolle seines Charakters einfühlen. Vielmehr zeigt er die Figuren und die Handlungen und bewertet sie zugleich. Durch die Ereignisse im epischen Theater ergibt sich die Spannung selbst. Durch Verfremdungselemente wird die Identifizierung des Zuschauers mit den Figuren verhindert. Die Verfremdung im epischen Theater Zu den Elementen der Verfremdung gehören beispielsweise Erzähler Kommentare zum Publikum. Chorgesang, der an die Oper erinnert, wird eingebaut. Die Handlung besitzt einen Prolog, ein Vorspiel und einen Epilog. Verschiedene Arten von Text und Sprache wechseln sich miteinander ab, wie zum Beispiel Prosa und Vers. Songs und Lieder können ebenfalls eingebaut werden. In abgeänderter Form finden sich bekannte Zitate im Werk. Dazu kommen schriftliche Texte, die auf Plakaten, Spruchbändern oder Transparenten gezeigt werden. Es gibt außerdem unterschiedliche Sprachebenen, wie zum Beispiel Dialekte. Bilder und Schriften werden projiziert und es kann Filmeinblendungen geben. Die Historie des epischen Theaters Bertolt Brecht stellte mit dem epischen Theater die Trennung zwischen Epik und Dramatik infrage. Epische Elemente finden sich mitunter auch in ostasiatischen Dramen wieder. In der Zeit des Mittelalters verwischte beispielsweise Shakespeare die verschiedenen Gattungen und ihre Grenzen. Frühe Formen des epischen Theaters brachte beispielsweise Georg Büchner mit Woyzeck auf die Bühne. Auch Frank Wedekind, August Strindberg und Henrik Ibsen gehören zu den Vertretern. Bertolt Brechts Werke zeichnen sich durch Einfluss des Naturalismus aus. Rechtsziel lag in der Veränderung der Welt und nicht in der Abbildung der Wirklichkeit. Damit wandte er sich vom klassischen Theater und der Scheinwelt ab. In den 1920er Jahren verfasste Brecht seine eigene Dramen...

Zusammenfassung von der goldne Topf

... Die erfolgreiche Novelle `Der goldne Topf` wurde im Jahre 1814 von E. T. A. Hoffmann verfasst. Der Dichter überarbeitete das heute bekannte Werk 1819...

King Lear Zusammenfassung

... Handlungsstrang versehen. In den Shakespeare'schen Tragödien steht immer der Mensch in all seinen guten und schlechten Eigenschaften im Mittelpunkt. Der besseren Bühnenwirksamkeit wegen überzeichnet Shakespeare seine Charaktere üblicherweise ins Drastische, so dass Gut und Böse meist klar voneinander abgrenzbar sind. Dennoch bleiben die Protagonisten in ihren Verhaltensweisen komplex, und es sind daher oft zusätzlich ungünstige Verkettungen notwendig, um letztlich ein tragisches Ende, meist einhergehend mit dem Tod der Protagonisten, herbeizuführen. Der englische König Lear ist keine eindeutig nachgewiesene historische Persönlichkeit, sondern vielmehr eine Sagengestalt. Es gibt jedoch Hinweise darauf, dass die Ereignisse des Sheakespeare'schen Dramas auf ältere Quellen zurückzuführen sind, die dem berühmten Autor bekannt gewesen sein müssen. So wird beispielsweise in der Historia Regum Britanniae von Geoffrey von Monmouth aus dem Jahre 1135 ein gewisser Llyr erwähnt. Zusammenfassung des Inhalts Der englische König Lear ist in die Jahre gekommen und sehnt sich nach einem ruhigen und friedlichen Lebensabend, ohne dabei die Last des Regierens weiter tragen zu müssen. Aus diesem Grunde entschließt er sich, die Regierungsarbeit auf jede seiner drei Töchter zu übertragen, in dem er das Land in drei Teile zerlegt. Der größte Teil jedoch verbunden mit der größten Macht soll an diejenige übergehen, die ihm als Vater am nächsten steht. Er wähnt daher im Voraus seine jüngste Tochter Cordelia als Gewinnerin eines "Liebestests", da sie ihm stets als am stärksten zugetan erschienen ist. Doch der Test endet anders als erwartet, denn während ihre älteren Schwestern Goneril und Regan den Vater mit süßlichen Worten umgarnen, beteuert die aufrichtige Cordelia die Liebe zum Vater ohne Schnörkeleien genau so, wie sie sie auch tatsächlich empfindet: So, wie eine Tochter ihren Vater zu lieben habe, so und nicht mehr und nicht weniger liebe auch sie ihren königlichen Vater. Dies missversteht König Lear als zu schwache Liebesbeteuerung. Enttäuscht enterbt er Cordelia und teilt das ihr zugedachte Land unter ihren älteren Schwestern auf. Die nun mittellose Cordelia heiratet daraufhin den französischen König, der ihr auch ohne königliche Besitztümer liebevoll zugeneigt ist. Von seinen Töchtern Goneril und Regan erbittet der König im Gegenzug für die großzügige Überlassung seines Reiches die finanziellen Mittel, um seinen Ruhestand angemessen verleben zu können und außerdem eine Schutzarmee, die aus einhundert Rittern bestehen soll. Schon bald zeigen die eigensüchtigen Töchter jedoch ihre wahren Gesichter und sprechen dem Vater nicht nur die zugesagten Ritter, sondern gleich alle Bediensteten ab. Der verstoßene König zieht mit den ihm verbliebenen beiden Getreuen ins Land hinaus Richtung Dover, wo er sich Sicherheit erhoffen kann. Begleitet wird er dabei nur von einem Narren und dem Grafen von Kent, der sich jedoch unkenntlich gemacht hat, da der König ihn zuvor aufgrund der von ihm geäußerten Kritik zum Umgang mit der jüngsten Tochter Cordelia verbannt hat. In einem Sturm verliert er jedoch seine beiden treuen Gefährten und verirrt sich. Einsam und verzweifelt kommt er dem Wahnsinn immer näher, während er verloren durch die ostenglische Heide irrt. Die Erkenntnis der wahren Beschaffenheit des Mensch-Seins überkommt ihn schließlich, als er dort dem beinahe nackten Lord of Bedlam begegnet und erstmals in dem Menschen an sich nichts mehr begreift als ein nacktes Tier. In einem parallelen Handlungsstrang wird von dem Grafen von Gloucester berichtet, der zwei Söhne hat, den ehelich geborenen Edgar und den unehelich geborenen Edmund. Edmund intrigiert gegen seinen Bruder Edgar, indem er den Vater Glauben macht, dieser habe ihn ermorden wollen. Etwa zur gleichen Zeit erfährt der Graf von der Verstoßung und dem Komplott gegen König Lear, dem er zu Hilfe eilen möchte. Jedoch wird er unterdessen von den älteren Königs-Töchtern Goneril und Regan, zudem von Cornwell, dem Ehemann Regans, gefangen gesetzt. Um den Grafen für seine Königstreue zu bestrafen, wird er von Cornwell und Regan brutal geblendet. Erst danach erfährt der Graf durch Regan, dass die Anschuldigungen gegen seinen ehelichen Sohn erlogen waren. In der ostenglichen Heide schließlich trifft auch Gloucester auf den Lord of Bedlam, bei dem es sich in Wirklichkeit um seinen ehelichen Sohn Edgar handelt, ohne ihn als solchen zu erkennen. Edgar begleitet ihn nach Dover, wo er einen Selbstmordversuch seines Vaters vereitelt. Inzwischen trifft Cordelia zusammen mit einem französischen Heer in England ein, um die Streitigkeiten um die Macht zugunsten ihres Vaters zu beenden. Doch ihr Heer wird von englischen Truppen unter Edmunds Führung besiegt. Lear und Cordelia werden gefangen genommen und sollen laut eines Befehls Edmunds und dem Willen der älteren Königstöchter hingerichtet werden. Doch andere Ereignisse verhindern dies zunächst: Goneril tötet ihre jüngere Schwester Regan mithilfe eines Giftes, um anschließend Selbstmord zu begehen. In einem Zweikampf wird Edmund zudem von Edgar besiegt. Dennoch gelingt es nicht mehr, die Hinrichtung Cordelias zu verhindern. Der vor Gram gebeugte Lear, der nun das wahre Wesen der Menschen erkennt, stirbt kurz darauf. Ob Edgar die Regierungsgeschäfte des Königs schließlich übernimmt, wird nicht weiter berichtet. Wirkung des Stücks In der damaligen Zeit erfreute sich diese Tragödie im Gegensatz zu anderen bekannten werken Shakespeares keiner allzu großen Beliebtheit. Aus diesem Grunde hat Nahum Tate 1681 den Erzählstrang abgewandelt. Die Version, in der Edgar und Cordelia als Liebespaar das Land wieder zur vollen Blüte führen, ist ein großer Erfolg. Doch Shakespeares Original- Werk wurde auch in späteren Jahrhunderten kritisiert, zum Beispiel durch Tolstoi, der den Protagonisten des König Lear die Fähigkeit zum angemessenen Handeln abspricht. Generell bleibt in vielen Abhandlungen zur Tragödie bestehen, dass insbesondere der Charakter des König Lear in seinen Motivationen, wie geschildert zu handeln, schwer nachvollziehbar erscheint. Auf der anderen Seite gilt King Lear als eine der herausragenden Tragödien, die Shakespeare jemals verfasst hat. ...

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