Suchergebnisse

Zusammenfassung von Gullivers Reisen

...In dem satirischen Roman Gullivers Reisen, der von dem irischen Schriftsteller Jonathan Swift im Jahre 1726 erstmals veröffentlicht wurde, geht es um ...

Zusammenfassung von Die Dreigroschenoper

...Bei der Dreigroschenoper handelt es sich um ein Theaterstück in drei Akten, das von Bertolt Brecht geschrieben wurde. Die Handlung findet in Soho, Lon... ... Leute mitleiderregend ein und schickt sie zum Betteln auf die Straße. Von den Einnahmen bekommt er 50 Prozent. Er stellt den Bettler Filch ein, der bis dato auf eigene Faust gearbeitet hat. Unterdessen fragt er bei seiner Frau nach dem Verehrer ihrer Tochter Polly. Er hat Angst, dass Polly etwas ausplaudern könnte und findet heraus, dass ihr Lover der berüchtigte Mackie Messer ist. Macheat (auch Mac oder Mackie Messer genannt), ein Bandit und Bandenchef, heiratet Polly Peachum in einem Pferdestall mit gestohlenen Möbeln und Geschirr. Bei den Raubzügen für die Hochzeit sind viele Menschen gestorben. Es kommt aufgrund dieser Hochzeit zu einem Familienstreit bei Pollys Familie. Ihr Vater will Pollys Mann anzeigen und ihre Mutter setzt bei Macs Huren ein Kopfgeld auf ihn aus. Nach der Anzeige muss Mac fliehen und Polly übernimmt seine Geschäfte. Mac geht in ein Hurenhaus und wird von der Hure Jenny an die Polizei verraten. Als er im Gefängnis ankommt, fürchtet er Brown, der Polizeichef, könnte von seinem Verhältnis mit dessen Tochter Lucy erfahren. Diese ist schwanger und erscheint ebenso wie Polly im Gefängnis, wo sich beide Frauen um Mac streiten. Dieser schlägt sich auf Lucys Seite. Er kann fliehen was Peachum dazu veranlasst eine Drohung auszusprechen, dass er die Krönungsfeierlichkeiten sabotieren will. Dazu mobilisiert er die Bettler, die für ihn arbeiten. Brown will daher Mac noch mal festnehmen lassen. Die Frauen wissen beide nicht wo er gerade ist und Lucy gesteht, dass sie ihre Schwangerschaft vorgetäuscht hat. Mackie wurde wieder festgenommen und soll hingerichtet werden. Als er auf dem Galgen steht bringt ein Reiter der Königin das erlösende Begnadigungsschreiben. Anlässlich der Krönung der Königin wird er auch noch reich von ihr beschenkt. In diesem Stück trifft Brecht das Lebensgefühl der 20er Jahre auf den Punkt, welches geprägt ist durch die Sucht nach Vergnügen und Desillusion. Das Stück ist nicht zuletzt wegen der Musik so bekannt geworden. Vor allem "Die Moritat von Mackie Messer", auch von Kurt Weill geschriebe...

Zusammenfassung: Der Fänger im Roggen

...tlicht und seit dem mehrere Sprachen übersetzt. Die Handlung dreht sich um den jugendlichen Protagonisten Holden Caulfield, der die Schule verlässt und sich auf eine Sinnsuche über drei Tage im winterlichen Manhattan, New York City, begiebt. Holden Caulfield ist Sohn wohlhabender und gebildeter Eltern. Mit 16 Jahren ist er bereits dreier Schulen verwiesen worden, auch auf der vierten, einem Internat in Pennsylvania, erreicht er in mehreren Fächern keine ausreichenden Noten. Er sieht sich zudem in Konkurrenz um ein attraktives Mädchen, Jane – allerdings hat diese eine Verabredung mit Holdens älterem Zimmergenossen, der ihm auch körperlich überlegen ist. Nach einer eifersuchtsgetriebenen Prügelei beschließt Holden das Internat noch in der Nacht zu verlassen. Er verkauft seine Schreibmaschine und nimmt einen Zug nach New York City, möchte allerdings ein Treffen mit seinen Eltern vermeiden, bis diese die Nachricht über seine Entlassung aus dem Internat verkraftet haben. Er kommt nach seiner Ankunft in einem heruntergekommenen Hotel unter und stürzt sich ins Nachtleben. Seine Kontaktaufnahme mit der ehemaligen Stripperin Faith führt zu keinem Treffen, statt dessen landet er nach einer konfliktreichen Taxifahrt in einem Nachtclub. Dort trifft er die Ex-Freundin seines älteren Bruders, verlässt diese und ihre Begleitung aber zügig. Holden lässt sich von einem Liftboy überzeugen eine Prostituierte auf seinem Hotelzimmer zu empfangen, fühlt sich dann aber nicht körperlich zu dieser hingezogen. Holden versucht ein Gespräch mit ihr zu führen, was aber im Streit endet. Nachdem es Unstimmigkeiten um die Bezahlung gibt, kehrt die Prostituierte mit ihrem Zuhälter, dem Liftboy zurück – dieser nimmt sich Geld und verprügelt Holden. Am nächsten Morgen, dem Sonntag, begibt sich Holden unter Leute. Er spendet Geld an Nonnen und kauft eine Schallplatte für seine kleine Schwester. Er trifft sich mit einer Mitschülerin, Sally, an der er schnell das Interesse verliert. Trotzdem schüttet er ihr sein Herz aus und schlägt vor durchzubrennen – sie lehnt ab und die beiden trennen sich im Streit. Holden versucht seine Flamme Jane telefonisch zu erreichen, schafft es aber erst im betrunkenen Zustand gegen Mitternacht. Jane beendet das Telefonat schnell und Holden phantasiert depressiv über seine Beerdigung und schleicht sich schließlich in die Wohnung seiner Eltern um mit seiner kleinen Schwester, Phoebe, zu reden. Diese kommt schnell darauf, dass ihr Bruder erneut von der Schule geflogen ist und fragt ihn danach, was ihm im Leben etwas bedeute. Holden erzählt ihr, ihm würde es gefallen, die in einem Roggenfeld spielenden, unvorsichtigen Kinder vom Herabstürzen der nahegelegenen Klippe zu bewahren. Er leiht sich Geld und schleicht von den Eltern unbemerkt aus der Wohnung. Am späten Abend trifft sich Holden mit seinem ehemaligen Englischlehrer, der im Gespräch die vernünftige Rolle des Erwachsenen einnimmt und Holden mit Ermahnungen und Ratschlägen überfordert. Nachdem sich der Lehrer ihm unlieb nähert flüchtet Holden und verbringt die Nacht in einer U-Bahn-Station. Am Montag ist er zunehmend nervös und gereizt, er verfällt in Panik und beschließt nie wieder nach Hause oder in eine Schule zu gehen. Er phantasiert sich als taubstumm auszugeben, um sich inhaltsleeren Gesprächen entziehen zu können. Er beschließt ein letztes Treffen mit seiner Schwester, diese taucht dann allerdings mit gepacktem Koffer auf und möchte Holden begleiten. Er lehnt ab, die beiden Streiten. Phoebe beruhigt er, indem sie auf ihr Lieblingskarussel darf, Holden gibt dann seine Pläne auf und verspricht nach Hause zu kommen. Der Protagonist steht an der Schwelle zum Erwachsen-sein, lehnt aber alles Erwachsene ab, weil es künstlich und affektiert ist. Holden Caulfield ist eine ambivalente Figur, die zwischen Extremen pendet und teilweise Paradox ist. Er beurteilt seine Mitmenschen nach dem Kriterium des Mitgefühls. Salinger drückt durch diese Ambivalenz seine fundamentale Gesellschaftskritik aus, für die der Roman international berühmt wurde. Die Falschheit der Menschen, die Holden aburteilt zeigt sich auch in ihm selbst, er urteilt oberflächlich nach dem Kriterium des materiellen Wohlstandes, obwohl er diesen eigentlich verurteilt. Die Sehnsucht nach individuellem Sinn drückt das Gefühl der leistungsorientierten Nachkriegsgeneration in den Vereinigten Staaten aus, kann aber auf viele moderne Gesellschaften angewandt werden. ...

Zusammenfassung von Miss Sara Sampson

...als das erste etablierte Trauerspiel in der deutschen Literatur. Hierin werden nicht die Schicksale der feudalen Herrscher und der Reiche dargestellt,... ...underts. Das Werk spielt in England. Hier hält sich die junge, schöne und beispiellose Miss Sara Sampson mit den Geliebten Mellefont im Gasthof auf. Die beiden sind vor Saras Vater geflohen, welcher diese Verbindung nicht bejaht. Die beiden möchten nun in Frankreich heiraten, sobald Mellefont seine Erbschaft bekommen hat. Ihnen gefolgt ist nicht ausschließlich Sir William, welcher sich eigentlich mit den beiden versöhnen wollte, sondern zugleich Mellefonts arglistige frühere Geliebte Marwood, welche ihn für sich zurückgewinnen möchte. Hierbei kennzeichnen die Gedanken der Aufklärung, welche das neue Bürgertum kennzeichnen –Moral, Tugend und Vernunft, auch die freie Entwicklung der Persönlichkeit und der Autonomie. Diese Aspekte spielen in dem Trauerspiel eine wichtige Rolle, kollidieren allerdings mit den nicht abgelegten Handlungsweisen der höfischen Welt. Die Vorkämpfer, von Gewissensängsten getrieben, verzeihen einander ihre Verstöße, können das tragische Ende jedoch dabei nicht verhindern. In Lessings Miß Sara Sampson drückt sich der selbstbewusste Mittelstand der Aufklärung offensichtlich aus. Traditionelle, am Muster des Adels erklärte Formen des sozialen Zusammenlebens werden durch bürgerliche Musterbilder ersetzt. Familie, Gefühl, Tugend, Verdienst und Moral stehen hierbei im Mittelpunkt. Dabei wird der Mensch zu dem, was dieser aus eigener Kraft erreichen kann, zum Beispiel durch tugendreines Verhalten. Zugleich gibt es kein Geburtsrecht mehr, die Machenschaften und Ränke des Hofes gelten als abscheulich. Dennoch bleibt der Bürger von jener Welt umgeben, in welcher feudale und alte Vorstellungen eine erhebliche Rolle spielen. Lessing zeigt in der Hauptdarstellerin Miß Sara Sampson eine individuelle Tragödie, welche sich aus jenem Zusammenstoß der alten hofmännischen mit der neuen etablierten Welt ergibt. Die Arena des Geschehens ist England. Der an das höfische Leben angepasste Libertin Mellefont lernt die musterhafte Miß Sara Sampson kennen und auch lieben. Dieser entführt sie aus dem Elternhaus, um die Frau in Frankreich zu heiraten. Die beiden werden in einem Gasthaus jedoch auf englischem Grund aufgehalten. Mellefont erwartet zugleich eine große Erbschaft. So sieht er sich gezwungen, die Abreise zu verschieben. Jedoch für Sara ist der Zustand schlecht, denn diese lebt mit Mellefont zusammen und gefährdet damit die Tugend. Dies ist jene Tugend, in welche sich Mellefont verliebt hat, und welche seinen Charakter verwandelt hat. Sara spürt dagegen die Verletzung der Abhandlung regeln. Sie ist einem Modell von Ehe und Liebe verpflichtet, welches Sexualität lediglich innerhalb der Ehe zulässt. So ist sie die Agentin einer geistigen und tugendhaften Liebe, welche in der empfindsamen Ehe voller Liebe gipfelt. Die Gegenüberstellung mit den Anforderungen der sinnlichen Liebe - vor der Eheschließung - stürzt sie in die schlimmsten inneren Konflikte. Sie benötigt die christliche Zeremonie der Ehe, denn in dieser liegt ein näheres Einverständnis des Himmels. Fazit Sara ist ein tugendreiches Mädchen aus einer guten Familie. Diese wird von dem libertinistischen Mellefont verführt, welchen sie über alles liebt. Sie flieht gemeinsam mit ihm vor dem Zorn ihres Vaters und sehnt jetzt den Tag der Ehe mit Mellefont herbei. Als der alte und einsame Vater von Mellefonts früherer Geliebten Marwood den Aufenthaltsort erfährt, ist er bereit, den beiden Liebenden zu verzeihen, und ein glückliches Ende scheint nahe. Die hasserfüllte Ma...

Das Muschelessen Zusammenfassung

... Die Erzählung von Birgit Vanderbeke „Das Muschelessen“ spielt zur Zeit des beginnenden Zerfalls der ehemaligen DDR und handelt von einem Familiendesa...

Das Bildnis des Dorian Gray Inhaltsangabe

...de Ende des 19. Jahrhunderts (1890) veröffentlicht. Es erschien zuerst als Fortsetzungsgeschichte in einer Zeitschrift und wurde erst später als Buch ... ...en Mannes entdeckt. Wie der Zufall will, erscheint dieser nur wenig später bei dem Künstler. Es ist der wohlhabende Dorian Gray. Der Lord beschwört ... ...uf sein Bild an der Wand, da dessen Jugend und Schönheit nie verblassen werden. Zu Basil meint er sogar seine Seele dafür zu geben um mit der Malerei zu tauschen. In den darauf folgenden Wochen beschließt Lord Wotton den Jungen unter seine Fittiche zu nehmen und eine Art Sozialexperiment an ihm durchzuführen. Schönheit soll für den Jüngling wichtiger werden als Tugend. Während eines Theaterbesuchs verliebt und sich Gray in die junge Schauspielerin Sibyl Vane. An dem Abend als ihn seine Freunde Basil und Henry ins Theater begleiten, spielt Sibyl sehr schlecht. Dorian Gray ist peinlich berührt und stellt sie zur Rede. Sibyl hat jedoch entdeckt, wie hohl die Schauspielerei ist, und kann nun nichtmehr ihr Bestes auf der Bühne geben. Dorian kann ihr den Fauxpas nicht verzeihen und trennt sich. Zu Hause wirft er einen Blick auf sein Abbild an der Wand. Der Schreck fährt ihm in die Glieder, das Gemälde hat sich verändert. Er glaubt, einen grausamen Zug in seinem Gesicht zu entdecken. Es verdeutlicht ihm, wie harsch er sich Sibyl gegenüber verhalten hat und bereut es. Am nächsten Tag erfährt er von Lord Wotton, dass sich Sibyl in ihrer Garderobe vergiftet hat. Am Morgen danach ist die Sache für Dorian erledigt. Er hat bereits eine neue Dame ins Auge gefasst. Basil ist bestürzt über das Verhalten des Jungen. Gray vertritt nun die Auffassung es sei besser nicht länger Sklave seiner Gefühle zu sein und sie im Gegenteil zu beherrschen und auszukosten. Das Gemälde verbannt er noch am selben Tag in den Dachboden. In den darauf folgenden Jahren erwirbt sich Dorian Gray einen schlechten, fast grausamen Ruf. Als Basil ihn am Vorabend seines 38.Geburtstag besucht streiten sie sich über Grays schlechtes Verhalten. Daraufhin zeigt ihm Dorian das bereits vollkommen entstellte Bildnis im Dachgeschoss. Als Basil sich entsetzt abwendet, schneidet Gray ihm die Kehle durch. Er erpresst einen Bekannten, den Leichnam in Salpetersäure aufzulösen. Der Bekannte kommt über diese Gräueltat nicht hinweg und wählt den Freitod. Wenig später wird er von James Vane, dem Bruder von Sibyl bedroht. Dorians Gesicht hat sich jedoch in den 18 Jahren nicht verändert und so traut James seinen Augen nicht. Er lässt von ihm ab, verfolgt ihn aber weiterhin. Als Vane ums Leben kommt, beschließt Dorian Gray sich zu bessern. Als sein Vorsatz misslingt, sticht er auf das unheilvolle Gemälde ein. Ein lauter Aufschrei bewegt die Bediensteten nachzusehen. Auf dem Dachboden entdecken sie ein Gemälde des schönen Jünglings. Davor liegt ein runzliger, hässlicher, alter Mann mit einem Dolch im Herz. Anhand seiner Ringe identifizieren sie ihn schließlich als Dorian Gray. Das Bildnis des Dorian Gra...

My Son the fanatic Zusammenfassung

... Die Kurzgeschichte „My Son the Fanatic“, geschrieben von Hanif Kureishi und erstmals 1994 in „The New Yorker“ veröffentlicht, handelt von den Erlebni...

Der spanische Bürgerkrieg - Eine Zusammenfassung

... Der spanische Bürgerkrieg (1936-1939) zählt sicherlich zu den bedeutendsten Ereignissen der Geschichte Spaniens im 20. Jahrhundert. Konservative Offi...

Gehe hin, stelle einen Wächter Zusammenfassung

...Der Roman Gehe hin, stelle einen Wächter ist das 1950 entstandene Erstlingswerk der US-amerikanischen Autorin Harper Lee. Das Manuskript zu diesem Rom...

Inhaltsangabe von Franz Kafkas Brief an den Vater

...er Brief wurde jedoch nie seinem Vater übergeben, sondern erst 1952 in der Zeitschrift "Neue Rundschau" veröffentlicht. Franz Kafkas Vater Hermann, ein großer, starker Geschäftsmann, geht es darum viel Geld zu verdienen und seinen sozialen Aufschwung voranzutreiben. Franz dagegen ist in den Augen des Vaters verweichlicht, er nimmt nicht die Chance wahr, das vom Vater gegründete Geschäft zu übernehmen. Stattdessen arbeitet er nur einige wenige Stunden in einer Arbeiter-Unfallversicherung um sich der Literatur und dem Schreiben widmen zu können, das in den Augen des Vaters einen "unnützen Zeitvertreib" darstellt. In seinem "Brief an den Vater" versucht Franz Kafka das Verhältnis zu seinem Vater zu analysieren. Er beginnt mit Kindheitserinnerungen, schildert dem übermächtigen Vater wie sehr ihn sein Drohen und Verhöhnen als kleines Kind verängstigt haben. Er habe ihn als Tyrann, Herrscher, König und Gott erlebt. Dabei gesteht er ein, dass er genau wusste, dass ihm sein Vater nicht wirklich etwas tun würde. Kafka produziert seinem Vater dennoch ein schlechtes Gewissen. Er erinnert den Vater dass dieser oft bei seiner Erziehung sehr ironisch vorgegangen ist, dass er in seiner Anwesenheit gegenüber der Mutter von ihm in der dritten Person als "der Herr Sohn" gesprochen habe. Kafka selbst beschreibt sich selbst als sehr sensibel und angsterfüllt. Er sei mit der zynischen Behandlung nicht zurechtgekommen und wirft ihm vor, kein Vertrauen in ihn gesetzt zu haben, ja ihn sogar als Verräter bezeichnet zu haben. Der Vater habe Regeln erlassen, die für alle Familienmitglieder bindend waren, nur für ihn selbst nicht. Er bedauert auch, dass seine Mutter und seine Schwestern im Geschäft aushelfen mussten, sich nicht um den kleinen Franz kümmern konnten und er ohne Liebe, nur von tschechischem Personal versorgt, aufwachsen musste. Der Brief, den Kafka selbst als Anklageschrift bezeichnet, verlangt indirekt vom Vater das Eingeständnis dass er das so nicht gewollt habe und damit ein Schuldbekenntnis. Er greift auch die "jüdisch-mittelständische Selbstgerechtigkeit" des Vaters an und hält ihm vor nur viermal im Jahr im Tempel gewesen zu sein. Kafka begreift sich selbst gegenüber dem Vater immer wieder als klein, lächerlich und in seinem Wesen unerkannt. Der Vater habe zum Beispiel immer Fleisch gegessen, er aber habe als Vegetarier besonders langsam, nach einer bestimmten Gesundheitsmethode sein Gemüse gekaut, was der Vater "nicht mitansehen konnte". Während der Vater seinen Geschäften nachgeht um möglichst viel Geld zu verdienen, sei er in der Nacht stundenlang aufgeblieben um zu schreiben und habe damit in den Augen des Vaters seinen Werdegang und Aufstieg in der Versicherung gefährdet. Dabei reflektiert er wie verweichlicht und lebensuntüchtig er seinem Vater damit scheinen musste. Kafka kommt zu dem Schluß, dass er etwas gemeinsam mit seinem Vater hat, er will ebenso mit aller Energie erreichen besser zu sein, nur nicht wie dieser auf Macht und Geld aufbauend, sondern anders, auf geistigem, sensiblen Gebiet. Es scheint als habe Kafka erstmal verbalen Widerstand gegen seinen Vater gesetzt und sich gegen den Mythos des starken Vaters abgegrenzt. Der fast hundertseitige "Brief an den Vater" des damals sechsunddreißigjährigen Franz Kafkas ist eine Antwort auf die Frage seines Vaters warum er sich vor ihm fürchte und gleichzeitig eine Abrechnung mit ihm. Franz Kafka schreibt diesen langen Brief nach seinem dritten Versuch eine Familie zu gründen, der daran scheiterte, dass die Braut dem Vater nicht standesgemäß genug war, gefolgt von einer nachfolgenden langen Zeit der Niedergeschlagenheit, in der er ihm das Schreiben nicht möglich ist. Der Brief wird als Befreiungsschlag Kafkas gesehen, sowohl in Hinblick auf seinen Vater, als auch aus seiner damaligen literarischen Stagnation. Obwohl der Brief dem Vater niemals zugestellt wurde, scheint Franz Kafka sich durch die verbale Formulierung seiner langjährig aufgestauten Gefühle und dem "Aussprechen seiner Wahrheit" von der Meinung seines Vaters befreit und sich durch das Schreiben des Briefes mit ihm ausgesöhnt zu haben. ...

Zeig deine Zusammenfassung

Mach jetzt mit und teile deine Zusammenfassung online.
»Mehr
Diese Website durchsuchen:

Neueste Kommentare