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Geschichte Russlands Zusammenfassung

... Die Geschichte dieses Staates ist abwechslungsreich und spannend zugleich. Russland war bis 1917 Name des ganzen Zarenreiches (Russisches Reich). Sei... ...eiten Ebenen Russlands Durchgangsgebiet großer Völkerschaften. Im 4. Jahrhundert drangen nach dem Untergang der Hunnen Waräger in das Land. Rurik war ein berühmter Warägerführer und von 862 bis 879 der Fürst von Nowograd. Der Herrscher Wladimir (980-1015) heiratete die byzanthinische Prinzessin Anna und ermöglichte dadurch die Christianisierung Russlands. Später zerfiel der Warägerstaat in zahlreiche Teilstaaten. Im 13. Jahrhundert erfolgte ein Mongolenansturm durch Dschingis Khan´s Goldene Horde. Iwan der Große (1462-1505) leitete das Ende der Tartarenzeit ein, Iwan der Schreckliche (1533-1584)begann mit der Eroberung Sibiriens begann. Ab 1613 herrschte in Russland das Haus Romanow das mit der Eroberung Sibiriens und der Ukraine ihren Höhepunkt erlebte. 1689 betrat Peter der Große Russlands Thron, er europäisierte das Riesenreich und gewann schwedische Ostseeprovinzen hinzu. Unter Katharina II. wurde durch die Teilung Polens und dem Zugang zum Schwarzen Meer Russlands Größe und Macht weiter ausgeweitet. Bündnis Alexander I. mit Österreich und Preußen ermöglichte den Sieg über Napoleons Heere im Jahre 1812. 1856 Krieg mit der Türkei im Krimkrieg; 1867 Verkauf des 1822 besetzten Alaska an die USA. Innere Unruhen erschüttern Russland und erreichen ihren Höhepunkt 1881 mit der Ermordung Alexander II. Unter Alexander III. und Nikolaus II. dringt Russland weiter in Ostasien vor, darunter auch Beginn der Bauarbeiten der Transsibirischen Eisenbahn. 1914 tritt Russland auf alliierter Seite in den Weltkrieg ein, 1917 Umsturz durch Märzrevolution, Abdankung des Zaren und Machtübernahme durch Lenin (Oktoberrevolution). Nach der Oktoberrevolution entstand nach Lenins Machtübernahme im Jahre 1922 die Sowjetunion (UdSSR). Sein Nachfolger Stalin trat 1934 dem Völkerbund bei. 1936-1938 erfolgte unter Stalin eine große Säuberung in Armee, Partei und Verwaltung. Im 2. Weltkrieg zunächst Nichtangriffspakt mit Hitler; 1941 Hitlers Überfall auf die Sowjetunion. Nach Kriegsende weitere Ausdehnung des sowjetischen Machtbereichs in Osteuropa. Nach Stalins Tod große Differenzen innerhalb der Partei, dann Beginn der Ära Chruschtschews. Es folgten Jahre mit Spannungen zwischen Ost und West deren Höhepunkte die Kuba-Krise und der Korea-Krieg waren. Gorbatschows eingeleitete Politik von Glasnost und Perestroika führten zu einer Krise in den 1980er Jahren. Massenproteste und innere Unruhen waren die Folge. Als der von Gorbatschow angestrebte Unionsvertrag zum Erhalt der UdSSR bis 1991 nicht zustande kam, gründeten Russland und die zwei anderen slawischen Staaten Weißrussland und Ukraine die Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS). Der Staatenbund "GUS" wurde später durch den Beitritt weiterer Staaten vergrößert. Jelzin und Putin waren die letzten starken Männer Russlands, Putin regiert heute noch...

Zusammenfassung von Die Bücherdiebin (Markus Zusak)

...eg nach München. Während seiner Beerdigung sieht Tod Liesel zum ersten Mal und sie stiehlt ihr erstes Buch, obgleich sie nicht lesen kann. Ihre Mutter bringt Liesel zu den Pflegeeltern Hans und Rosa in den Ort Molching. Erschüttert vom Tod ihres Bruders, lehnt Liesel zunächst ihre Pflegeeltern ab, doch Hans gewinnt langsam ihr Vertrauen und ihre Zuneigung. Hans ist es auch, der bemerkt, dass Liesel nicht lesen kann, und es ihr anhand des gestohlenen Buches beibringt. Außerdem freundet sich Liesel mit Rudi, einem Nachbarsjungen in ihrem Alter, an und liefert Wäsche für ihre Pflegemutter aus. Dabei lernt sie die Frau des Bürgermeisters kennen, in deren privaten Bibliothek Liesel lesen darf. Als die reiche Familie Zuge des Krieges die Arbeit von Liesels Pflegemutter nicht mehr in Anspruch nehmen kann, beginnt Liesel mit Rudis Hilfe, Bücher aus der Bibliothek zu stehlen, die sie im Luftschutzkeller vorliest. Obgleich Hans und Rosa nicht jüdisch sind, sind sie mit dem NS-Regime nicht einverstanden und nehmen heimlich den jungen jüdischen Mann Max auf, den sie in ihrem Keller verstecken. Im Verlauf des Kriegs wird die Gefahr für den Versteckten und seine Helfer zunehmend größer. Doch es gelingt ihnen, das Geheimnis zu bewahren, bis Hans eines Tages einem Juden hilft, der Schwierigkeiten hat, mit seiner Kolonne Schritt zu halten, die auf dem Weg in des Konzentrationslager Dachau durch Molching marschiert. Daraufhin misshandeln die Soldaten Hans und den jüdischen Mann, dem er geholfen hat. Da Hans in Sorge ist, dass dieser Vorfall seine Familie in Verdacht bringt und Max in seinem Keller nicht mehr sicher ist, schickt er den jungen Mann fort. Nachdem Max gegangen ist, erhält Liesel ein selbst gemachtes Buch von ihm, in dem er über ihre Freundschaft schreibt und welches das Versprechen enthält, dass sie sich eines Tages wiedersehen werden. Hans wird ebenso wie Rudis Vater zur deutschen Armee eingezogen. Er kommt zum Arbeitsdienst nach Essen, wo er sich das Bein bricht und zur Erholung nach Hause geschickt wird. Nach einem Bombenangriff finden Rudi und Max einen alliierten Piloten, der im Sterben liegt, dabei handelt es sich um Tods zweite Begegnung mit Liesel. In einer der vielen Kolonnen von Juden, die auf dem Weg nach Dachau durch Molching marschiert werden, sieht Liesel eines Tages Max zwischen den Gefangenen, woraufhin sie Rudi von ihm erzählt. Die Frau des Bürgermeisters, die weiß, dass Liesel Bücher von ihr gestohlen hat, schenkt ihr ein leeres Notizbuch, in das sie ihre Geschichte einschreiben kann. Sie nennt es Die Bücherdiebin. Eines Nachts, während Liesel im Keller an ihrem Buch arbeitet, wird ihre Nachbarschaft bombardiert, und ihre Pflegeeltern wie auch ihr Freund Rudi werden alle getötet. In dieser Nacht trifft Tod zum dritten Mal auf das Mädchen. Liesel lässt ihr Buch in den Trümmern zurück, wo es Tod findet. Bis zum Ende des Krieges lebt Liesel bei dem Bürgermeister und seiner Frau. Nach der Befreiung der Konzentrationslager kehrt Max nach Molching zurück und trifft Liesel, wie versprochen, wieder. Das Buch endet damit, dass Liesel nach Australien zieht, eine Familie hat und bis ins hohe Alter lebt. Dort schließlich findet Tod Liesel zum letzten Mal und zeigt ihr das Buch, dass sie vor vielen Jahren geschrieben hatte. Eine stilistische Besonderheit des Romans ist die außergewöhnliche Erzählperspektive, in der Tod als sympathischer Erzähler die Ereignisse in Liesels Leben schildert und die es dem Autor erlaubt, den Lesern die alltägliche Grausamkeit der NS-Zeit einfühlsam zu vermitteln und an dem Schicksal seiner Protagonistin teilnehmen zulassen. ...

Galileo Galilei Zusammenfassung

... Galileo Galilei wurde als Sohn des Komponisten und Musiktheoretikers Vincenzo Galilei am 15. Februar 1564 in Pisa (Italien) geboren. Sein Vater spiel... ...tudieren wollte. Doch schon kurze Zeit später wechselte er das Studienfach und wandte sich fortan der Philosophie und der Mathematik zu. Man bot ihm im Alter von nur 25 Jahren einen Lehrstuhl ... ...lte er bis 1592 aus. Da es immer wieder Widersprüche mit anderen Gelehrten und der katholischen Kirche gab, wurde sein Vertrag 1592 nicht verlängert. Daraufhin verließ er Pisa und ging nach Padua, wo er ebenfalls einen Lehrstuhl für Mathematik an der Universität angeboten bekam. Hier blieb er bis 1610. Galileo Galilei war ein genialer Wissenschaftler, der sich immer mehr von der herkömmlichen Physik abwandte und neue Wege einschlug. So erfand er einen Proportionalzirkel zur praktischen Lösung mathematischer Probleme. Er befasste sich intensiv mit den Beobachtungen von Pendelbewegungen, fallender Körper und führte dazu entsprechende und ausführliche Messungen durch. Das Schriftwerk, das er dazu veröffentlich heißt Über die Bewegung, weitere Veröffentlichungen folgen. Im Jahr 1599 widmet er sich auch mal seinem Privatleben und die Beziehung zu Marina Gamba beginnt. Aus dieser Beziehung gingen drei Kinder hervor. Zwei Töchter Virginia und Livia und ein Sohn Vincenzo. In den Jahren ab 1600 gilt seine gesamte Aufmerksamkeit seinen Erfindungen und dem Schreiben neuer Bücher, unter anderem auch über das Sonnensystem. Sein erstes Buch Die Waage wurde 1586 veröffentlicht, hierin erläutert er die die Waage für Messungen eines bestimmten Gewichtes. Weitere Bücher beschäftigen sich zum Beispiel mit dem Gesetzt des freien Falls, ein Buch erläutert, wie es möglich war mit einer Maschine, Wasser zu heben. Einige Jahre wird es etwas ruhiger um Galileo Galilei, bis er im Jahr 1610 das Buch Sternenbotschaft veröffentlicht. Mit diesem Buch bekennt er sich das erste Mal zur Astronomie, mit der er in jungen Jahren nicht viel anfangen konnte. In diesem Buch macht er nochmal klar, dass die Sonne der Mittelpunkt des Universums sei und sich alle Planeten um die Sonne drehen. Das war erst der Anfang, bis weitere Bücher zu diesem Thema erschienen. Da aber nicht alle Gelehrten und erst recht nicht die Kirche seine Meinung waren, das die kopernikanische Theorie, der bewegenden Erde richtig sein, wurde er ermahnt, seine Bücher und Vorträge über die sich drehende Erde nicht weiter zu verbreiten. Nachdem das Buch Dialog über die zwei hauptsächlichsten Weltsysteme“ im Jahr 1630 veröffentlicht wurde, hat man Galileo Galilei trotz der Zustimmung durch Behörden, das Buch veröffentlichen zu dürfen, nach Rom geladen und ihn der Ketzerei beschuldigt. Ihm wurde fortan untersagt, weiterhin weder schriftlich noch mündlich die kopernikanischen Theorien zu verbreiten. Man verurteilte ihn zu einer lebenslangen Haft, die aber in einen ständigen Hausarrest umgewandelt wurde. 1632 befiel Galileo Galilei eine seltene und unheilbare Augenkrankheit, die dazu führte, das er im Jahre 1637 auf dem rechten Auge erblindete, ein Jahr später verlor er auch auf dem linken Auge seine Sehkraft, so das er völlig blind war. Trotz seiner Augenerkrankung schreibt er weiterhin Bücher, sein letztes Werk Unterredungen und mathematische Demonstrationen über zwei neue Wissenszweige wird 1638 veröffentlicht. Am 8. Januar 1642 stirbt Galileo Galilei im Alter von 77 Jahren in Arceti nahe Florenz. Zu seinen bedeutendsten Erfindungen zählt die Maschine zur Wasserhebung aus dem Jahre 1593, das Thermometer im Jahre 1606 und das vermeintlich erste Fernrohr aus dem Jahre 1609. Erst im Jahre 1992, etwa 350 Jahre nach seinem Tod, wurde Galileo Galilei von der katholischen Kirche rehabilitiert und seine Thesen anerkannt. ...

Zusammenfassung von "Der Trafikant" von Robert Seethaler

...von Robert Seethaler erschien im Jahre 2012 im Verlag Kein & Aber, Zürich, und spielt vor dem Hintergrund der damaligen politischen Situation in den 30er Jahren in Wien. Am 7. Aug... ...aum erschlagen wird. Die Familie bewohnt ein einfaches Fischerhaus am See und der Junge verliert im Laufe seiner Kindheit die zweite Vaterfigur, den wohlhabenden Liebhaber seiner Mutter, der von einem Blitz getroffen wird und auch sehr plötzlich aus dem Leben scheidet. Nun schickt die Mutter ihren Sohn nach Wien zu Otto Trsnjek, einer ehemaligen Urlaubsaffäre, der Franz in seiner Trafik in Wien beschäftigt. Der Trafikant hat seit dem Weltkrieg nur mehr ein Bein und kann sich nur mit Hilfe von Krücken fortbewegen. Er schult Franz ein und sie arbeiten gemeinsam in der Trafik. In der Trafik kauft der alte Sigmund Freud ein, den Franz sofort interessant findet und der dem jungen Burschen drei Ratschläge erteilt: Erstens solle er viel an die frische Luft gehen, sich vergnügen und ein Mädchen anlachen. Der junge Franz befolgt nur allzu gerne die Ratschläge des erfahrenen Psychoanalytikers und lernt ein böhmisches Mädchen kennen, mit der er sich vergnügt und die dann jedoch verschwindet. Er kennt weder ihren Namen noch weiß er, wo sie wohnt oder was sie macht. Während an den Weihnachtsfeiertagen und Neujahr die Trafik geschlossen ist, begibt sich Franz auf die Suche nach der unbekannten Schönen. Ein Kellner, ebenfalls aus Böhmen, gibt ihm ihre Adresse und so findet er sie letztendlich. Ihr Name ist Anezka und sie lebt mit anderen böhmischen Frauen in einem sehr heruntergekommenen Haus. Nach einem gemeinsamen Essen verbringt sie die Nacht bei ihm in der Trafik und weiht ihn in die Geheimnisse der Sexualität ein, verlässt ihn jedoch schon frühmorgens. Etwas später täuscht Franz einen Arztbesuch vor, nur um vor Anezkas Haus auf sie zu warten, was ihm gelingt. Da entdeckt er, dass sie in einem Nachtklub ihre Nacktheit zur Schau stellt, was ihm missfällt. Er trifft wieder auf Freud, um sich bei ihm Rat zu holen. Die politische Situation in Wien spitzt sich zu und die Nazis gewinnen immer mehr an Einfluss, sodass die Trafik, in der viele Juden Konsumenten sind, mit Blut verschmiert wird. Trsnjek wird von der Gestapo abgeholt und verstirbt sehr bald danach unter mysteriösen Umständen. Franz will für Gerechtigkeit sorgen und stellt sich gegen die Nazis auf, wird jedoch immer wieder daran gehindert. Auch Anezka hat ihn verraten, sie sympathisiert mit SS-Soldaten. Er ist sehr enttäuscht. Noch bevor Freud Wien endgültig den Rücken kehrt, besucht Franz den Psychoanalytiker, um sich von ihm zu verabschieden. In der Nacht darauf hisst er an einem der Fahnenmasten vor dem Hotel Metropol an Stelle der Hakenkreuzfahne die Hose Trsnjeks, die ihm nach dem Tod des Trafikanten geblieben ist. In derselben Nacht leidet seine Mutter in Oberösterreich an Schlaflosigkeit und wandelt zum See. Am Morgen danach holt die Gestapo Franz ab. Am Ende sind 6 Jahre vergangen und die böhmische Liebe Anezka geht an der Trafik vorbei, die menschenleer ist, im Hintergrund sind Bombergeräusche der Alliierten wahrzunehmen. Seethaler gelingt es, historische Fakten mit dem literarischen Werk zu verbinden. Au s seiner Feder entsteht eine einfache Geschichte, die zutiefst berührt und der etwas Märchenhaftes anhaftet. Die Details der Geschichte sind so stimmig miteinander verbunden, dass sich der Roman sehr angenehm liest. Der Roman wird oft als Coming ...

Kleider machen Leute Zusammenfassung

...n wird, gilt als Beispiel für den "Poetischen Realismus" in der Literatur, und dient bis heute als Vorlage für Bühnenstücke und Fernsehproduktionen. Handlung Der Schneiderlehrling Wenzel Strapinski verliert seine Arbeitsstelle und muss seine Heimatstadt Seldwyla verlassen. Alles, was er noch besitzt, ist die schöne Kleidung die er trägt. Wenzel wird vom Kutscher einer leeren, herrschaftlichen Kutsche mitgenommen. Als die Kutsche in Goldach vor dem Gasthaus hält, erregt sie großes Aufsehen. Aufgrund seiner prächtigen Kleidung wird Wenzel von den Wirtsleuten für einen Edelmann gehalten. Wenzel wagt nicht, den Irrtum aufzuklären. Der Kutscher erlaubt sich einen Spaß, indem er den Umstehenden zuraunt, dass es sich bei seinem Fahrgast um den polnischen Grafen Strapinski handle. Die Herren der Goldacher Gesellschaft versammeln sich um den vermeintlichen Grafen, buhlen um seine Gunst und nehmen ihn auf das Landgut des Amtsrates mit. Buchhalter Böhni bezweifelt, dass Wenzel ein Edelmann ist, behält seine Vermutung jedoch für sich. Wenzel begibt sich mit seinem beim Spiel gewonnenen Geld in den Park und sucht nach einer Fluchtmöglichkeit. Da begegnet ihm der Amstrat mit seiner Tochter Nettchen. Wenzel bemüht sich um ihre Gunst, und beschließt, die Rolle des Grafen weiter zu spielen. Zurück im Gasthof bemerkt der Wirt, dass man Wenzels Gepäck vergessen habe. Als er darum schicken will, bedrängt ihn Wenzel, dies nicht zu tun, weil er ein Verfolgter sei, dessen Spur sich verlieren müsse. Die Bürger Goldachs überschütten ihn daraufhin mit teuren Geschenken. Weil ihn das Gewissen plagt, und ihm Gerüchte über sich und Nettchen zu Ohren kommen, beschließt Wenzel, Geld in verschiedenen Lotterien zu setzen, Goldach zu verlassen, und seine Schulden aus der Ferne zu begleichen. Als er einen beträchtlichen Betrag gewinnt, verkündet er auf einem Ball seine Abreise. Im Park fällt ihm das weinende Nettchen um den Hals. Wenzel schafft es nicht, zu widerstehen, und hält um Nettchens Hand an. Der Amtmann ist überglücklich, weil Nettchen ihre Verehrer stets abgewiesen hatte, zuletzt sogar Buchhalter Böhni. An Fastnacht wird Verlobung gefeiert, für die Wenzel sein ganzes Vermögen ausgibt. Er lädt zu einer Schlittenfahrt ein, an der auch Böhni teilnimmt, der soeben aus Seldwyla zurückgekommen ist. Vor dem Gasthaus trifft ein weiterer Schlittenzug ein; der Karnevalsumzug einer Schneiderzunft. Als Wenzel unruhig wird, verkündet Böhni jedoch laut einen anderen Herkunftsort des Zuges als Seldwyla. Die Karnevalsnarren führen für die Festgesellschaft einen Maskentanz auf. Allerlei Pantomime, das Schneiderhandwerk betreffend, wird dargeboten. Zuletzt tritt ein einzelner Darsteller auf, der imaginär an einem Grafenrock näht, wie Wenzel ihn trägt, diesen überzieht, und darin umherstolziert. Atemlos beobachtet die Festgesellschaft den Doppelgänger Wenzels. Als dieser vor Wenzel stehenbleibt, und ihn vor aller Augen entlarvt, erkennt Wenzel seinen ehemaligen Meister. Wenzel flieht. Nettchen folgt ihm, und bringt ihn zu einer befreundeten Bäuerin. Dort stellt Nettchen ihn zur Rede. Wenzel erzählt von seiner Mutter, bei der er in Armut aufgewachsen war, und die ihren Sohn stets edel kleidete, um ihm eine gute Zukunft zu ermöglichen. Nettchen verzeiht Wenzel. Rasend vor Eifersucht versucht Böhni, Nettchen zurückzugewinnen. Erst durch das Einschreiten hoher Ratsherren und die Hilfe der Seldwyler, die sich auf die Seite des Brautpaares geschlagen haben, gelingt es Wenzel und Nettchen, Hochzeit zu feiern. Wenzel lässt sich in Seldwyla als Schneider nieder, und entwickelt sich zum erfolgreichen Geschäftsmann. Schlussteil Keller entlarvt in seiner Novelle den Standesdünkel des leicht zu blendenden, auf Äußerlichkeiten bedachten Bürgertums. Am Ende siegt Nettchens Liebe, die sich über Zweifel und falschen Schein hinwegsetzt, und den wahren Menschen Wenzel erkennt. ...

Inhaltsangabe von Ein ungezähmtes Leben (Half Broke Horses)

... Großmutter der Autorin, die für die damalige Zeit ein sehr eigenständiges und selbstbestimmtes Leben führte. Der Roman erschien 2009 und ist in neun Abschnitte unterteilt. Die Romanhandlung beginnt damit, dass ... ...it zeigt sich bereits hier, da sie ihre beiden jüngeren Geschwister Buster und Helen vor dem Ertrinken rettet. Sie leben alle mit ihren Eltern auf e... ...as Internat ist 200 Kilometer entfernt, jedoch genießt Lily ihre Zeit hier und beschließt Lehrerin zu werden. Sie besteht die Prüfung als Hilfslehrerin und bekommt eine Anstellung. Um diese antreten zu können muss sie jedoch 500 M... ...ich auf die Ranch nach New Mexico zurück. Ihr Bruder ist nun verheiratet und Lily wird nicht mehr für die Farmarbeit gebraucht. So zieht es sie nach Chicago. Hier arbeitet sie als Dienstmädchen und besucht abends die Highschool. Nach einiger Zeit heiratet sie Ted Conover. Es stellt sich jedoch heraus, dass dieser eine weitere Frau und drei Kinder hat. Deshalb lässt Lily die Ehe annullieren. Sie zieht nach Arizona und besucht dort das Teacher’s College. Nach dem ersten Studienjahr wird Lily eine Stelle in Red Lake angeboten, welche sie annimmt. Neben dem Unterricht nimmt Lily an Pferderennen teil und spielt Poker. Sie gewinnt häufig und kauft sich von den Gewinnen eine rote Seidenbluse. Ein Bekannter namens Jim Smith bringt ihr außerdem das Fahren bei. Lilys Schwester wird unehelich schwanger und kommt bei ihr unter. Lily versucht ihrer Schwester Mut zu machen. Jedoch erhängt sich Helen. Lily begräbt sie daraufhin in der roten Seidenbluse. Lily heiratet Jim Smith. Die beiden betreiben fortan eine Autowerkstatt. Sie bekommen eine Tochter, namens Rosemary und einen Sohn, namens Little Jim. Die Weltwirtschaftskriese lässt die Einnahmen einbrechen und Lily hält die Familie mit selbst gebranntem Whiskey über Wasser. Jim erhält das Angebot in Arizona eine Ranch zu leiten, welches er annimmt. Die Familie lebt nun auf der Ranch. Lily möchte jedoch auch finanziell mehr für die Familie beisteuern und nimmt Flugstunden, um als Buschpilotin arbeiten zu können. Außerdem arbeitet sie wieder als Lehrerin und fährt den Schulbus. Die Kinder werden auf ein Internat geschickt und Lily macht ihren College Abschluss. Zurück auf der Farm verliebt sich Rosemary in Fidel Hanna. Er stammt aus dem Reservat, welches Rosemary vorkommt wie der Garten Eden. Lily heißt dies nicht gut und schickt sie zurück ins Internat. Jim wird als Farmer entlassen. Die Familie muss die Farm verlassen. Sie ziehen nun nach Phoenix, können sich jedoch mit dem Stadtleben nicht anfreunden. Jim bekommt seinen Job als Farmer schnell zurück. Lily hat Angst, dass Jim sie betrügen könnte. Jedoch stellt sich ihr Verdacht als falsch heraus. Die Familie zieht ein weiteres Mal um. Der kleine Ort liegt östlich von Phoenix. Lily arbeitet wieder als Lehrerin, Jim beim Amt für Landgewinnung. Die Kinder lernen an der Universität ihre zukünftigen Partner kennen. Der Roman ist ausschließlich in der Ich-Form geschrieben. Es handelt sich jedoch nicht um eine Autobiografie. Der Roman ist vielmehr eine Zusammensetzung aus alten Familiengeschichten und Fiktion. ...

Zusammenfassung von Der Hessische Landbote

...bote” ist eine politische Kampfschrift des deutschen Autoren Georg Büchner und zählt zu den wichtigsten Werken des Vormärz. In dem Pamphlet richtet sich Büchner gegen die feudale Oberschicht und die Unterdrückung der armen Landbevölkerung. In der Nacht zum 31. Juli 1834 wurde die Der Hessische Landbote in unbekannter Auflage heimlich und ohne Autorennennung verbreitet. Der Hauptteil beginnt mit einer Analogie zur biblischen Schöpfungsgeschichte. Bauern und Handwerker, schreibt Georg Büchner dort, seien gar nicht am sechsten Tage von Gott geschaffen worden, sondern an Tag 5 der Schöpfung. Somit gehören sie nicht zu den Menschen, sondern sind zu den Tieren zu zählen. So werden sie auch durch die adelige Oberschicht behandelt. Um das zu belegen führt der Text im Anschluss eine Liste auf, die die Steuerlast darstellt, die auf der Landbevölkerung liegt. In einer Tabelle werden die exakten Werte genannt, die jedes Jahr an den Staat und somit an den herrschenden Adel entrichtet werden müssen. Daraufhin fragt der Text, was dieser Staat eigentlich sei und schiebt die Antwort gleich hinterher: “Der Staat also sind alle.” Daher sollten Steuern, die an den Staat gezahlt werden auch allen dienen. Doch das ist in der erwähnten Lage nicht der Fall. Einziger Profiteur der Ausbeutung von Bauern und Handwerkern ist die Großherzogliche Familie. Der Text beschreibt dann die Verfassung dieses großherzoglichen Staates und stellt die derzeitige Lage dem oben formulierten Sollen entgegen. Die biblische Analogie wird hier wieder aufgegriffen, indem der Text herausstellt, dass Bauern und Handwerker durch den herrschenden Adel nicht anders behandelt würden, als das Vieh im Stall. Gegen diese Analogie besteht der Text dann darauf, dass der Fürst, gegen alle Ehrwürdigung, auch nur ein Mensch ist, mit den gleichen Schwächen und Bedürfnissen wie jeder andere Mensch auch. Zum Beweis, dass die Gelder, für die Bauern und Handwerker schuften nicht zum Wohl aller verwendet werden, zählt Der Hessische Landbote anschließend auf, wohin die Gulden fließen. Da gibt es die Ministerien des Innern und der Finanzen, das Militär, die Pensionen und das Staatsministerium. Für alle diese Institutionen zählt Georg Büchner im Hessischen Landboten auf, wie die Gelder verschwendet werden und dass nichts davon dem Wohle des einfachen Volkes dient. Dabei kritisiert Der Hessische Landbote nicht nur die Strukturen des Staates, sondern auch die gierigen Beamten und die Fürstenfamilie, die ihr gutes Leben auf Kosten von Bauern und Handwerkern finanzieren. Der folgende Abschnitt erläutert, warum das einfache Volk trotz dieser Ausbeutung dem Fürsten folgt. Der Adel hat sich den Titel von Gottes Gnaden gegeben und beansprucht, von Gott zum Herrschen gemacht zu sein. Hier knüpft der Text auch wieder an die eingangs verwendete Bibelgeschichte an. Die Fürsten, so beschreibt es Georg Büchner hier, haben sich den Anspruch auf gottgegebene Macht unberechtigter Weise genommen. Ursprünglich ist dieser Anspruch nur dem Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation zugestanden worden. Im Anschluss kommt Der Hessische Landbote wieder auf die Ausgaben des Staates zurück und erwähnt als letzten Posten die Landstände. Diese haben die Fürsten nur deshalb eingesetzt, um den Anschein von Mitbestimmung zu erwecken. Eigentlich kommt diesen Landständen keinerlei Macht zu. Der Hessische Landbote endet mit einer Beschreibung der Geschichte, in der der Weg vom Kaiserreich direkt zur Demokratie führt. Die Kleinstaaterei und die Macht der Fürsten, die Georg Büchner kritisiert, sind dagegen nur eine...

Die Vermessung der Welt Zusammenfassung

...lag, avancierte in der Folge zur Nummer Eins der deutschen Bestsellerliste und zum Weltbestseller. Insgesamt wurde der Roman weltweit etwa sechs milli... ...childert in zwei Erzählsträngen die fiktiven Biographien des Mathematikers und Carl Friedrich Gauß (1777–1855) und des Naturforschers Alexander von Humboldt (1769–1859). Die Handlung setzt 1828 ein, als Humboldt seinen Wissenschaftskollegen Gauß nach Berlin zu einer wissenschaftlichen Tagung einlädt. Das Zusammentreffen der beiden Forscher in Berlin nimmt Kehlmann zum Anlass, deren jeweiligen Werdegang nachzuzeichnen: Die folgenden Kapitel erzählen chronologisch von Gauß`und Humboldts Jugend, Studium und Forscherkarriere. Gauß ist das Kind einer alleinerziehenden Mutter und wächst in entsprechend ärmlichen Verhältnissen auf. Ein Stipendium ermöglicht es ihm zu studieren, jedoch kommt er aufgrund seiner Intelligenz mit anderen Menschen schlecht zurecht und widmet sich daher der Mathematik. In Ermangelung eines Auskommens muss Gauß trotz seiner wissenschaftlichen Ambitionen als Landvermesser arbeiten. Neben seiner Arbeit gelingt es ihm, sein mathematisches Hauptwerk, die Disquisitiones Arithmeticae, zu vollenden. Humboldt hingegen stammt aus einer angesehenen preußischen Familie, derer es an Geldmitteln nicht mangelt. Daher erfährt Humboldt, der ebenfalls ohne Vater aufwächst, eine exzellente Ausbildung auf allen Gebieten. Ihm stehen alle Möglichkeiten der preußischen Gesellschaft offen. Der Forschung verschreibt er sich vollends nach dem Tod seiner Mutter. Er reist zunächst nach Frankreich, um von dort aus nach Südamerika aufzubrechen und Flora und Fauna des Kontinents zu erforschen. Noch während seiner Reisen wird Humboldt in Berlin gewissermaßen zum Wissenschaftsstar seiner Zeit. Im Anschluss an die alternierend erzählten biographischen Kapitel kehrt der Roman auf die Ebene der Erzählgegenwart und damit zum Forschungskongress nach Berlin zurück. Humboldt empfängt Gauß auf seinem Familienanwesen und die beiden tauschen Forschungsmeinungen, Lebensansichten und Erfahrungen aus. Schließlich kommt es zum Streit über das wahre Wesen der Wissenschaft. Der Empiriker Humboldt und der Theoretiker Gauß werden jedoch durch die Nachricht unterbrochen, dass der Sohn des letzteren während Studentenprotesten verhaftet worden sei. Humboldt bemüht sich Kraft seiner Beziehungen um dessen Freilassung, dieweil Gauß den Naturforscherkongress bereits verlassen hat, der großen Gruppen und Menschenansammlungen überdrüssig. Humboldt verfehlt dadurch sein Ziel, den verkannten Mathematiker dem preußischen König vorzustellen. Auch nach der Trennung bleiben beide Forscher in engem Kontakt und tauschen sich weiterhin brieflich aus. Humboldt reist nach Russland, Gauß beschäftigt sich mit Magnetismus, beide kommen überein, dass ihre Wirkungszeit vorüber sei und eine neue Generation an Wissenschaftlern hinfort übernehmen würde. Kehlmanns auktoriale Erzählweise ermöglicht es dem Autor, die fiktiven Biographien zweier realer historischer Persönlichkeiten in Verbindung zu setzen. Tatsächliche Berührungspunkte gibt es wenige, die Treffen in Berlin samt der wissenschaftlichen Diskussionen sind historisch nicht verbürgt. Vielmehr handelt es sich bei Humboldt wie Gauß um Repräsentanten ihrer Wissenschaften und Denkweisen sowie der gemeinsamen Überzeugung, die Welt könne vermessen werden. Humboldt betreibt diese Vermessung als Forscher und Weltreisender, Gauß in der stillen Kammer als Theoretiker und Mathematiker. ...

Bahnwärter Thiel Zusammenfassung

...s Mannes, der nach dem Tod seiner geliebten Frau eine Vernunftehe eingeht und dadurch in einem Strudel aus Selbstvorwürfen und Unterwerfung landet, bewegt die Menschen auch heute noch und könnte durchaus auch in der Gegenwart spielen. Thiel ist seinem äußeren Erscheinungsbild nach das, was man wohl einen "ganzen Kerl" nennen würde. Er ist groß und stämmig. Seine erste Frau Minna dagegen ist blass, kränklich und scheint so gar nicht zu ihm zu passen. Aber sie ist seine große Liebe, bei... ...mt, umso mehr gerät Thiel in einen Strudel aus Abhängigkeit, Wehrlosigkeit und Schuldgefühlen. Er beginnt sogar krankhaft von Minna zu fantasieren, si... ...en kann, dass es früher oder später zu einem weiteren Unglück kommen muss. Und tatsächlich nimmt das Schicksal schon sehr schnell seinen Lauf. Thiel bekommt ein Grundstück neben seinem Bahnhäuschen zugeteilt und Lene beschließt drauf Kartoffeln anzubauen. Für eine Familie mit geringem Einkommen eine vernünftige und nachzuvollziehende Entscheidung. Thiel aber verliert dadurch seine letzte Rückzugsmöglichkeit. Sein Bahnhäuschen ist eine Art Altar für Minna. Häufig sitzt er dort in ein Foto von ihr vertieft, liest aus der Bibel, singt und spricht schließlich mit ihr. Dass Lene nun in diese zweite Welt, den einzigen Ort, wo er mit seiner großen Liebe zusammen sein kann, eindringt, passt ihm gar nicht. Aber wieder einmal schafft er es nicht, sich gegen Lene durchzusetzten. Das Tobias während der Arbeit bei ihm ist, gefällt Thiel, er genießt die Bewunderung seines Sohnes. Allerdings weigert sich Lene, auf Tobias aufzupassen, während Thiel arbeiten muss. So befindet sich der unbeaufsichtigte Junge auf den Gleisen, als sich ein Schnellzug nähert. Tobias wird erfasst und schwer verletzt. Der Zug bringt ihn und Lene zur nächsten Station, doch schon bald kehrt Lene mit Tobias Leichnam zu Thiel ins Bahnwärterhäuschen zurück. Vor Kummer und Schmerz bricht Thiel bewusstlos zusammen. Die Familie wird nach Hause gebracht. Als Helfer am nächsten Morgen nach dem Rechten sehen wollen, finden sie Lene und den Säugling mit durchgeschnittenen Kehlen. Thiel finden sie wenig später an der Unglücksstelle auf den Schienen sitzend, in der Hand Tobias Mütze, die er unablässig streichelt. Er wird verhaftet und schließlich in die Nervenklinik eingewiesen. Die tragische Geschichte des Bahnwärter Thiel nimmt so ein noch tragischeres Ende. Typisch für die Zeit des Naturalismus ist dabei die starke Symbolik, in deren Mittelpunkt die Eisenbahn steht. Zur damaligen Zeit hatten viele Menschen vor den neuen technologischen Entwicklungen nicht nur jede Menge Respekt, sondern regelrecht Angst. Selbst Thiel sieht in ihnen immer wieder teufelsähnliche, unheilvolle Gefährte. Und auch sein eigenes Leben verläuft wie auf Schienen, ohne eine Chance auszubrechen oder schlimmeres zu verhindern. Er kann den Tod seiner ersten Frau nicht verwinden, fügt sich in eine zweite Ehe, der er eigentlich nie wollte und die von Anfang an aus Abhängigkeit besteht. So stark er auch körperlich ist, psychisch ist er krank und schwach. Der Ärger über sich selbst, dass er sich nicht gegen Lene durchsetzen, ja noch nicht einmal ihre Misshandlungen an Tobias verhindern kann, lösen bei ihm zum einen starke Schuldgefühle, gleichzeitig aber auch immer größer werdenden Hass aus. Als Lene dann schließlich durch ihre Unachtsamkeit Tobias Tod verursacht, gibt es Für Thiel keine andere Möglichkeit als sie und auch den gemeinsamen Sohn im Wahn zu töten. ...

Zusammenfassung Zweier Ohne

...chienene Novelle „Zweier Ohne“ von Dirk Kurbjuweit, politischer Journalist und Schriftsteller, thematisiert die Freundschaft zweier heranwachsender Jungen, Johann und Ludwig, mit all ihren Höhen und Tiefen. Mit ruhigem Erzählton beginnt die Novelle, aus der Perspektive J... ...ettkampfkonkurrenz war ein Zwillingspaar aus Potsdam weshalb die beiden Freunde beschlossen wie Zwillinge werden zu wollen: Jede freie Minute wollen sie miteinander teilen, ihre Gedanken austauschen und sogar das gleiche Essen. Die Zwillingsbrüderschaft solle sogar so weit gehen, dass wenn der eine über die Autobahnbrücke - ein zentraler Ort in Kurbjuweits Novelle - springen solle, der andere folgen müsse. Die nächsten sieben Jahre waren die ihren. Sie wuchsen unzertrennlich gemeinsam auf, verbrachten die Zeit beim Rudern und Trainieren, dem Restaurieren eines alten Motorrads, teilten ihre ersten sexuellen Erfahrungen und wurden erwachsen. Untermalt wird diese idyllische Freundschaft von der verzwickten Liebesbeziehung zwischen Johann und Vera, die nicht nur von ihm ein Kind erwartet, sondern auch ihn als den Hauptschuldigen an dem Tod ihres Bruder sieht. Ebenso verzwickt erscheint die Entwicklung der Beziehung der zwei Männerfreunde, was in Abhängigkeit und Hörigkeit des einen und Machtansagen des anderen zum Ausdruck kommt. Immer wieder wechselt der Erzählrahmen zwischen vergangener Jugendfreundschaft und dem gegenwärtigen Johann, der auf die Ankunft Veras wartet. Der tragischen Tod Ludwigs bildet den Anfang der Dinge für die konfliktreiche Beziehung zwischen Johann und Vera - Ludwigs Schwester. Das Werk weise, nach Aussage Kurbjuweits, zwar autobiographische Züge auf, doch habe sich sowohl die Geschichte als solche als auch die Charaktere im Schreibfluss selbst geformt und entwickelt. Durch den Stil der Novelle wird der Leser zwischen Gegenwart und Vergangenheit hin und her geführt, wodurch die emotionale Aufgeladenheit Johanns untermalt wird und die Geschichte schließlich im Novellen typischen offenen Schluss den Leser mit offenen persönlichkeitsentwickelnden Fragen verabschieden kann. Kurbjuweit schafft mit seiner modernen Novelle ein zeitgenössisches Bild der schwierigen Phase des Erwachsenwerdens. Geschickt greift er Emotionen wie Ängste, Sehnsüchte und Liebe auf und verflechtet sie zu einem düsteren, bedrohlichen Schauplatz seiner zwei Hauptcharaktere. Das bewusste offen lassen auf zentrale Fragestellungen, die zur Klärung und Lösung der angestauten Konflikte führen würde, ist strategisch von Kurbjuweit gewählt und überlässt ganz dem Leser das Füllen eben dieser Leerstellen. ...

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