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Zusammenfassung Ingrid Babendererde - Reifeprüfung 1953

...Das Buch „Ingrid Babendererde. Reifeprüfung 1953“ des Schriftstellers Uwe Johnson wurde erst zwei Jahre nach dem Tod des Autors im Jahre 1985 veröffen... ...ahre 1985 veröffentlicht, obwohl er es schon mit 19 Jahren verfasst hatte. Der Grund der redaktionellen Zurückhaltung liegt in der politischen Brisanz, die dieses Werk in sich birgt. Die Geschichte des Buches spielt in der stalinistischen Ära in der DDR. Zentrum des Geschehens ist eine Kleinstadt in Mecklenburg. Die Handlung zieht ihren Bogen um drei junge Menschen, die kurz vor ihrem Abitur stehen. Sie heißen Ingrid, Klaus und Jürgen. Eine Mitschülerin namens Elisabeth engagiert sich in einer evangelischen Jugendgruppe und die drei Freunde werden zur Stellungnahme aufgefordert, die sie vor Konsequenzen stellt, die letztendlich in der Flucht in den Westen gipfelt. Der Aufbau des Werkes gliedert sich in vier Hauptkapiteln, die vier Tage der Schüler präsentieren und sich vor der Flucht abspielen. Vor jedem Kapitel befindet sich ein prägnanter Abschnitt, der kursiv gedruckt ist und Szenen der Flucht beschreibt. Das erste Hauptkapitel umfasst die Unterkapitel 1 bis 15. Ingrid, Klaus und Jürgen bereiten sich auf das Abitur vor. Sie sind miteinander befreundet, verbringen viel Freizeit zusammen und lernen gemeinsam für die Reifeprüfung. Ingrid ist mit Klaus liiert, während Jürgen heimlich für Ingrid schwärmt, wobei auch Ingrid sich ein wenig zu Jürgen hingezogen fühlt. Nichtsdestotrotz verbindet die drei eine tiefe Freundschaft. Die Gustav-Adolf-Oberschule ist von der marxistischen Grundhaltung bestimmt. Kritische Stimmen der Jugendlichen werden unterbunden. Während Klaus und Ingrid darauf mit einem Hauch von Ironie reagieren, ist Jürgen vom Sozialismus zwar überzeugt, jedoch steht er den einengenden Methoden kritisch gegenüber. Die Mitschülerin Elisabeth ist ein aktives Mitglied in der „Jungen Gemeinde“, eine Jugendorganisation der evangelischen Kirche in Ostdeutschland, die in den 50ern unterdrückt wurde, und muss sich in der „FDJ“, der einzig zulässigen Jugendorganisation der DDR, dafür rechtfertigen. Sie wirft dem Leiter das Mitgliedsbuch vor seine Füße und soll deshalb von der Schule verwiesen werden. Im zweiten Hauptkapitel, welches die Unterkapitel 16 bis 28 beinhaltet, entwickeln die drei Freunde Jürgen, Klaus und Ingrid Strategien, um Elisabeth zu helfen, obwohl sich keiner von ihnen zuvor für die „Junge Gemeinde“ interessiert hat. Sie sind sich einig, dass niemand für seinen Glauben bestraft gehöre. Jürgen gibt Elisabeth das Mitgliedsbuch zurück und erhält von Seiten der FDJ eine Ermahnung. Er versucht, Elisabeths Reaktion als Antwort auf eine Provokation zu mildern und nachvollziehbar zu gestalten. Im dritten Hauptkapitel, das die Kapitel 29 bis 48 enthält, wird von Direktor Siebmann eine Schülerversammlung einberufen und die „Junge Gemeinde“ verunglimpft. Ingrid wird aufgefordert, sich über die Gruppe zu äußern, worauf sie für die Persönlichkeitsrechte jedes Einzelnen plädiert und Applaus von ihren Mitschülern erhält. Im vierten und letzten Hauptkapitel, das die Unterkapitel 49 bis 61 umfasst, stimmt eine Mehrheit der Schüler trotz des anfänglichen Zuspruchs dafür, dass sie vom Abitur ausgeschlossen wird. Elisabeth darf auch nicht mehr an die Schule zurück. So wie Klaus und Ingrid flieht auch Elisabeth in den Westen. Jürgen unterstützt die Freunde mit einem Motorboot, entschließt sich jedoch, in der DDR zu bleiben, um hier vor Ort innerhalb des Systems für Demokratie zu kämpfen, da er Repressalien und totalitäre Überwachung ablehnt, jedoch an die Entwicklungsfähigkeit der sozialistischen Gesellschaft glaubt. Das Buch griff die Probleme seiner Zeit auf, konnte weder in Ostdeutschland noch im Westen, auf Grund seiner kritischen Haltung dem Regime der DDR gegenüber, in den 50ern veröffentlicht werden. Erst in den 80ern gelang die Publikation. Unseld, eine der wichtigsten Stimmen im Suhrkamp Verlag, der sich in den 50ern gegen die Veröffentlichung des Manuskriptes ausgesproche...

Biografie Günter Grass

...Der deutsche Grafiker und Schriftsteller Günter Grass wurde 1999 weltberühmt, weil er den Nobelpreis für Literatur verliehen bekam. Er hat zunächst Gr... ...ächst Grafik und Bildhauerei studiert und 1959 seinen großen Durchbruch in der Welt der Literatur mit dem Roman "Die Blechtrommel" geschafft. In den Folgejahren steig er zu einem der bedeutendsten Autoren auf und wurde, auch aufgrund seines Engagements in der Politik, zu einem der wichtigsten Menschen in der Bundesrepublik Deutschland. Günter Grass kam am 16. Oktober 1927 als Sohn einer Kaufmannsfamilie in Danzig zur Welt. Er besuchte zunächst die Volksschule und anschließend das Conradinum in seiner Geburtsstadt, musste die Schulen, aufgrund seiner schlechten Leistungen, aber mehrmals wechseln. Im zweiten Weltkrieg wurden nach und nach junge Männer in die Armee berufen und so musste Grass ab 1944 bei der Luftwaffe als Helfer arbeiten. Im Herbst 1944 wechselte er in eine Panzerdivision der SS. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde er von amerikanischen Soldaten gefangen genommen und erst 1946 aus der Gefangenschaft entlassen. Es folgten zwei Praktika bei Steinmetzen in Düsseldorf, weil Grass ein Studium ohne Schulabschluss beginnen wollte. Von 1948 bis 1952 studierte er Grafik und Bildhauerei an der Kunstakademie in Düsseldorf und bis 1956 studierte er an der Berliner Hochschule der Bildenden Künste weiter. Im Jahr 1954 heiratete er die Tänzerin Anna Margareta Schwarz und setzte mit ihr vier Kinder in die Welt. Die Scheidung folgte im Jahr 1978. In den Jahren 1956 und 1957 veröffentlichte er seine ersten Grafiken und Werke in Stuttgart und Berlin, außerdem schrieb er seine ersten Werke. In seinen ersten Jahren schrieb er vor allem Gedichte und Theaterstücke, die dem poetischen oder absurden Theater zugeordnet werden. Im Jahr 1958 erfolgte in Köln die Uraufführung seines Theaterstücks "Onkel, Onkel". Die Romane "Die Blechtrommel" von 1959, "Katz und Maus" von 1961 und "Hundejahre" lassen Grass weltberühmt werden. Sie zeichnen sich durch eine hohe Erzählkunst und die politische Moral aus. Grass beteiligte sich in den sechziger und siebziger Jahren an verschiedenen Wahlkampfauftritten der SPD und wurde später sogar Mitglied der Partei. Durch offene Briefe und Reden in der Öffentlichkeit verschaffte er sich politisches Gehör. In den Werken "Die Plebejer proben den Aufstand", "Örtlich betäubt" und "Davor" setzt er sich mit der Politik auseinander, außerdem protestierte er öffentlich gegen die Gesetze in der DDR. Mit dem Roman "Aus dem Tagebuch einer Schnecke" endet das politische Engagement des Epikers vorübergehend. Im Jahr 1979 heiratete Grass seine zweite Frau, die Organistin Ute Grunert. Er beteiligte sich am Heilbronner Manifest und protestierte so gegen die Stationierung von Raketen auf deutschen Grund und rief zur Verweigerung des Wehrdienstes auf. Das Prosawerk "Die Rättin" erschien 1986, im Jahr 1987 beteiligte Grass sich am Wahlkampf der SPD in Schleswig-Holstein. 1989 folgte sein Austritt aus der Akademie der Künste, weil es eine Meinungsverschiedenheit gab. Nach der Wiedervereinigung sprach er sich für ein langsames zusammenwachsen der beiden Republiken aus und setzte sich fortan für die Versöhnung der beiden Völker ein. Der Roman "Ein weites Feld" beschreibt Berlin zwischen dem Mauerbau und der Wiedervereinigung. Im Jahr 1999 bekam Grass den Literaturnobelpreis in Stockholm überreicht und 2005 wurde er zum Ehrendoktor der FU Berlin ernannt. Im Jahr 2006, kurz vor der Veröffentlichung seiner Autobiografie "Beim Häuten der Zwiebel", gibt Grass bekannt, dass er im Alter von 17 Jahren der SS angehört hat. Es hagelt viel Kritik, welche er 2007 in dem Gedichtban...

Die Literaturepoche des Realismus

...e des Realismus ist zwischen 1848 und den späten 1880er Jahre anzusiedeln. Der Realismus entstand im Kontrast zur Epoche der Romantik, die geprägt von Sehnsucht und Träumen war. Der Realismus dagegen war fokussiert auf die reale Welt. Nachdem die Aufklärung aufkam, setzte sich die Literatur des Realismus dann in der Gesellschaft durch. Das Bürgertum zu dieser Zeit des Realismus' war vergleichbar mit dem der Zeit der Biedermeier. Doch welche Merkmale kennzeichnen den Realismus? Die Literatur ist ganz deutlich von der Wirklichkeit geprägt. Im Mittelpunkt dieser stehen die Menschen: was ist ihr Ideal, wie wollen sie leben? Die Tugenden, die hierfür im Mittelpunkt stehen sind: Fleiß Ordnung Pflichtbewusstsein pragmatisches Handeln Sinn für Realität Auch historische Motive wurden genutzt und Literatur des Landes erfuhr neuen Aufschwung. So wurden Klassiker der Schriftsteller Goethe und Schiller erneut aufgegriffen. Zudem beschäftigte man sich vertieft mit dem Glauben und den Religionen. Gattungen, die typisch für diese Zeit sind: der Roman, die Novelle und das bürgerliches Trauerspiel. Die Handlung der Literatur ist meist in sich geschlossen und zeigt einige symbolische Hinweise und Leitmotive in der Geschichte auf. Durch die in der Zeit stattfindende Industrialisierung war es möglich, dass sich der Büchermarkt etablierte. Es wurde ab diesem Zeitpunkt immer einfacher, Papier herzustellen, damit Bücher zu drucken und erleichterte Transportwege. Dadurch konnten neue Zeitschriften und Zeitungen entstehen. Unterhaltungsliteratur wurde angenommen wie nie zuvor. Menschen wollten durch das Lesen das Reisen und die Abenteuer, die nicht möglich waren, wenigstens spüren. Wichtige Autoren dieser Epoche waren unter anderem Wilhelm Busch oder Friedrich Hebbel. Von Busch stammt das bekannte Buch Max und Moritz, das durch eine ganz eigene Ironie, mithilfe von bestimmten Versen und Zeichnungen sich in den Fokus der Literatur rückte. Der Autor Hebbel war einer der tonangebenden Dramatiker der realistischen Epoche. In den von ihm verfassten Dramen stießen nicht selten Frauen auf egozentrische und bösartige Männer. Die Frauen waren damit zum Scheitern verurteilt, wie das bekannte Beispiel Maria Magdalena. Christian Friedrich Hebbel verarbeitet damit seine soziale, philosophische und historische Ansicht. Ein weiterer bekannter Autor dieser Epoche war Theodor Fontane. Er schrieb nach seiner Apothekerlehre ganz unterschiedliche Texte. Letztendlich erlangte er seinen Durchbruch als Schriftsteller aber erst mit 60 Jahren. Theodor Fontane veröffentlichte zahlreiche Romane und Novellen, die für ihn eine Hilfe darstellten, Missstände der Gesellschaft zu verarbeiten und zu verdeutlichen. Im Fokus seiner Werke stehen nicht selten Frauen, die Opfer einer männerdominierten Welt sind, wie beispielsweise die berühmte Effi Briest von ihm erschaffen wurde. Der Autor Theodor Fontane studierte Jura und sah sich aber immer schon als Lyriker, obwohl seine bekanntesten Werke Novellen darstellen. Der Autor thematisiert immer wieder in seinen Werken die stärker werdende Anonymität innerhalb der Bürgerschaft, wobei er diesem Fakt nicht unbedingt immer negativ gegenüber eingestellt war. Dies zeigt sich nicht zuletzt in seinem Werk Der Schimmelreiter. Welche Werke sind sinnbildend für die Epoche des Realismus? In dem nachfolgend beschriebenen Werk zeigt sich der Realismus in all seinen Facetten ganz deutlich. Das Werk stellt ein einprägsames Beispiel der Epoche des Realismus dar. Maria Magdalena Dieses Werk, wie bereits erwähnt, von Friedrich Hebbel, kritisiert das bestehende bürgerlichen Wertesystem, das das Individuum in eine ausweglose Verzweiflung treiben wird. In dem vorliegenden Drama Maria Magdalena ist es die schwangere Klara, die vom Liebhaber sitzen gelassen wird. Außerdem verstößt sie ihre Jugendliebe, weil das nicht geborene Kind nicht vom ihm ist. Zudem erhält sie Drohungen vom Vater, der Angst um die Familienehre hat und nicht möchte, dass die Tochter Schande über die Familie bringt. Das Leid der jungen Frau endet damit, dass der eigene Vater sie im Brunnen ertränkt. ...

Asphalt Tribe Zusammenfassung

... Morton Rhue wurde bekannt als Autor, der auch schwierige Themen, wie Faschismus (Die Welle) oder Amokläufe (Ich knall euch ab) in spannende und gleic...

Zusammenfassung von Prometheus

...theus“ ist eines von Johann Wolfgang von Goethes Gedichten und entstand in der Zeit zwischen 1773 und 1774 in seiner ersten Fassung. Das Hauptaugenmerk dieser Ode oder Hymne liegt auf dem Titan Prometheus, der sich gegen die Götter sowie der Herrschaft von Zeus auflehnt. Er spricht von einer schöpferischen Selbstständigkeit und stellt im Grunde genommen die Existenz und Macht der Götter infrage. Am ehesten gerecht wird diese spezielle Form des Gedichts in der Sturm-und-Drang-Zeit. Hymnen handeln normalerweise von einem Lobgesang, jedoch wurde dieses Prinzip bei „Prometheus“ ins Gegenteil umgewandelt. Der Titan preist die Götter keinesfalls, sondern erhebt sogar eine Klage gegen sie. Voller Vorwürfe und Spott richtet er sich an Zeus, den Herrscher aller Götter und vergleicht diesen sogar mit einem Kind. Prometheus fordert ihn auf, sich von der Erde fernzuhalten, die er selbst erschaffen habe. Er wirft allen Göttern vor, dass sie arm seien und sich größtenteils von den gutgläubigen Opfern ernähren. Zudem verspottet er sie, weil sie nach wie vor Geschenke und Opfergaben von den Menschen verlangen, obwohl diese bereits nichts mehr zu verschenken haben. Viel mehr bräuchten die Menschen selbst Gaben, damit ihr Überleben gesichert wird. Prometheus beschuldigt dieses Verhalten und sieht es weder als königlich noch ehrenhaft an. Der Titan verrät zudem, dass auch er diesen Weg einst nahm, aber durch sein eigenes Herz geheilt worden sei. Aufgrund seiner eigenen Tapferkeit hat er jede noch so große Gefahr überlebt. Prometheus stellt sich daher ebenbürtig mit den Göttern und Goethe baut hier erstmalig den Begriff des Genies aus der Sturm-und-Drang-Zeit mit ein. Im weiteren Verlauf des Gedichts stellt Prometheus mehrere Fragen an den Herrscher des Himmels. Er geht zudem davon aus, dass nicht die Götter selbst ihn „zum Manne geschmiedet“ haben, sondern das Schicksal und die Zeit. Er wirft Zeus vor, niemals seine Schmerzen gelindert oder seine Trauer genommen zu haben. Daher gibt es keinen Grund für Prometheus, dass er die Götter anbetet. Folglich versteht er nicht, warum die Götter überhaupt angebetet werden, da sie sowieso nie helfen oder Schmerzen lindern. Gegen Ende ist die Selbstüberhöhung von Prometheus sehr weit fortgeschritten und kaum zu übersehen. Das Ziel von Prometheus liegt jedoch darin, die Götter zu stürzen. Er sieht in ihnen nichts weiter als neidische Kreaturen, die sich am Leid der Menschen ergötzen. Im letzten Teil entscheidet sich Prometheus dazu, Menschen zu erschaffen, die Gefühle wie Hass und Liebe empfinden können und die Zeus genauso wenig verehren wie er selbst. „Prometheus“ aus der Sturm-und-Drang-Zeit erzählt die trotzige Selbstbehauptung des Protagonisten sowie dessen freien Willen, selbst sein Leben zu gestalten. Typisch für diese Epoche ist die Thematik des Genies. Ein schöpferischer Geist sprengt die Fesseln der Vergangenheit und wünscht sich, die Zukunft zu verändern. Der Dichter fordert auf, falschen Autoritäten nicht zu folgen und ruft daher zum individuelle...

Leo N. Tolstoi Biografie

...Leo N. Tolstoi - ein Vorreiter in der realistischen Literatur. Der Biografie des Schriftstellers Leo N. Tolstoi ist eine Reise durch das Russland des ...

Die Meisen von Uusimaa singen nicht mehr Inhaltsangabe

... Rund fünf Jahre arbeitete, der im Jahre 1983 in Frankfurt/Oder geborene, Franz Friedrich an seinem Debütroman „Die Meisen von Uusimaa singen nicht me...

Zusammenfassung Hamlet

... Der englische Dramatiker und Lyriker William Shakespeare gilt als einer der bedeutendsten und bekannteste Schriftsteller aller Zeiten. Viele Legenden...

Zusammenfassung von Streuselschnecke

...von einer gestörten Vater-Tochter-Beziehung, die dadurch bedingt ist, dass der Vater erst angesichts seines nahenden Todes Kontakt zur Tochter aufnimmt. Als die Tochter vierzehn ist, erhält sie einen Anruf von einem Mann, der sie fragt, ob sie ihn kennenlernen will. Die Protagonisten, die schon seit einem Jahr nicht mehr bei ihrer Mutter und ihrer Schwester, sondern in Berlin bei Freunden lebt, zögert anfangs, stimmt dann allerdings einem Treffen in einem Café zu. Sie gehen zusammen ins Kino, anschließend ins Restaurant und er stellt sie seinen Freunden vor. Die Treffen häufen sich und sie besucht ihn auch bei seiner Arbeit als Filmregisseur. Geld gibt der Mann ihr nie und auch sie fragt nicht danach, da sie für sich selber sorgt, indem sie nach der Schule putzen geht und als Kindermädchen arbeitet. Obwohl sich die beiden auch nach zwei Jahren immer noch fremd gegenüber stehen, eröffnet ihr der Mann, dass er krank sei. Das Mädchen steht ihm in seinem mehrjährigen Sterbeprozess zur Seite, besucht ihn im Krankenhaus und fragt ihn, was er sich wünsche. Er bittet sie um Morphium, da er Angst vor dem Tod habe und so schnell wie möglich sterben wolle. Obwohl das Mädchen in Erwähnung zieht seiner Bitte nachzukommen, entscheidet sie sich schließlich dafür, ihm kein Morphium zu besorgen. Stattdessen bringt sie ihm Blumen und fragt ihn, ob er sich Kuchen wünsche. Da er nur Streuselschnecken will, backt sie ihm gleich zwei Bleche voll und bringt sie ihm ins Krankenhaus. Hier gesteht er ihr, dass er gerne mit ihr gelebt hätte, dachte aber immer, dass dafür noch Zeit sei. Er stirbt kurz nach dem siebzehnten Geburtstag des Mädchens. Die kleine Schwester des Mädchens kommt nach Berlin, um der Beerdigung beizuwohnen, während die Mutter vorgibt beschäftigt zu sein. Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive der Tochter erzählt. Auffallend dabei ist, dass sie erst zum Schluss erwähnt, dass es sich bei dem Mann um ihren Vater handelt. Dieser Umstand wird wie eine Tatsache abgehandelt, ebenso wie der Fakt, dass ihr Vater sie erst nach vierzehn Jahren kontaktiert hat. Emotionen werden dabei weitgehend ausgespart, auch als das Mädchen den Vater beim Sterben begleitet. Fast könnte man dabei schon meinen, dass sich das Mädchen auch um jeden anderen auf die gleiche Weise gekümmert hätte, was erklären würde, warum sie den Leser erst im letzten Satz explizit wissen lässt, dass er ihr Vater ist. Auf diese Weise stellt sie sich selber als vertrauensvollen, belastbaren und hilfsbereiten Menschen dar. Die Kurzgeschichte „Streuselschnecke" ist dabei überwiegend in einer schlichten Sprache gehalten. Während die Tochter ihre anfänglichen Zweifel den Mann überhaupt zu treffen als einzige Emotionen ausdrückt, bereut der Vater zumindest vor seinem Tod, dass er sie nicht besser kennengelernt habe. Die nüchterne knappe Schilderung der Geschichte aus der Perspektive der Tochter lässt hingegen keine wertende Beteiligung zu. Somit überwiegt zwar das bloße Thema der Hilfsbereitschaft, das jedoch durch das Eingeständnis im Schlussteil, dass der Mann ihr Vater ist, überlagert wird. Letztendlich überwiegt so doch das Thema der Familienbeziehungen in der Geschichte. ...

Friedrich Dürrenmatt Biographie

...Friedrich Dürrenmatt wurde am 5.Januar 1921 in dem Dorf Konolfinken in der Schweiz geboren und wuchs dort auch auf. Sein Vater Reinhold war der Pfarre... ...r Künste er sich entscheiden sollte. Schließlich studierte er Philosophie, Naturwissenschaften und Germanistik in Zürich und Bern und beschloss danach... ...46 heiratete er die Schauspielerin Lotti Geißler und bekam mit ihr drei Kinder, die Töchter Barbara und Ruth und den Sohn Peter. Die Familie zog in di... ...eine Familie zu erwirtschaften. Seine allererste Erzählung wurde 1945 in der Berner Tageszeitung „Der Bund“ veröffentlicht, sie hieß „Der Alte“. Sein erstes aufgeführtes Theaterstück war „Es steht geschrieben“ und feierte am 19. April 1947 im Schauspielhaus Zürich Premiere. Dieses Stück, genauso wie seine ein Jahr später uraufgeführte Komödie „Der Blinde“ waren Misserfolge. 1950 erschien sein Kriminalroman „Der Richter und sein Henker“, der ihm schon zu größerer Bekanntheit verhalf. In dieser Zeit begann Dürrenmatt auch, Hörspiele zu schreiben, darunter „Der Prozess um des Esels Schatten“ oder „Nächtliches Gespräch mit einem verachteten Menschen“, wodurch er sich ein ganz gutes Einkommen sichern konnte. Mit dem 1952 aufgeführten Theaterstück “Die Ehe des Herrn Mississippi” gelang Friedrich Dürrenmatt der deutschlandweite Durchbruch. Als 1955 „Der Besuch der alten Dame“ erschien, bekam er sogar weltweiten Ruhm. Aus diesem Grund unternahm Dürrenmatt in den folgenden Jahren viele Reisen durch Europa und wurde mit zahlreichen Preisen geehrt, so zum Beispiel mit dem Literaturpreis Bern, dem „Prix Italia“ oder dem Preis der Schillerstiftung. Unterdessen schrieb er weitere bedeutende Werke wie „Die Physiker“ oder „Der Meteor“. 1969 begann Dürrenmatt mit dem „Stoffe-Projekt“, in dem er genaustens aufführte, welche Dinge ihn in seinem Schaffen geprägt haben. An diesem Projekt schrieb er bis zu seinem Tod. Dürrenmatt befasste sich in den folgenden Jahren auch wieder vermehrt mit der bildenden Kunst, für die er immer ein gesteigertes Interesse gehabt hat. Er ging mit seiner Kunst zunächst so vor, dass er sie nicht der breiten Öffentlichkeit zugänglich machte, weil er Angst davor hatte, abgelehnt zu werden. Meist widmete er seine Werke seiner Ehefrau. Später ließ er sich aber von seinem Hans Liechti dazu überreden, seine Bilder auszustellen. 1976 kam es zu einer ersten kleinen Ausstellung in dem Hotel von Liechti. Zwei Jahre später gab es eine in einem sehr viel größerem Rahmen stattfindende Exposition in einer Galerie in Zürich. Außerdem erschien dazu ein Bildband mit dem Namen „Bilder und Zeichnungen“. 1983 starb Dürrenmatts Frau Lotti, was einen herben Schicksalsschlag für ihn bedeutete. Kurze Zeit später lernte er jedoch die Journalistin Charlotte Kerr kennen, die ein vierstündiges Filmporträt über Dürrenmatt anfertigte. Sie verliebten sich ineinander und heirateten 1984. Ein Jahr später gab es eine letzte Kunstausstellung seiner Arbeiten in Neuenburg. Außerdem erschienen weitere Romane wie „Justiz“ im selben Jahr. Zum Ende seines Lebens bekam Dürrenmatt noch zahlreiche Preise und Ehrungen wie den Schiller-Gedächtnis-Preis oder den Georg-Büchner-Preis, außerdem wurden die letzten Teile seines Stoff-Pr...

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